Wald-Engelwurz
Angelica sylvestris, Familie: Doldenblütler, Apiaceae
„Wenn du wüsstest wer ständig neben dir an deiner Seite geht, hättest du nie mehr wieder Angst.“ (Aus dem Buch „Ein Kurs in Wundern“)
Der Herbst ist eingezogen und laut keltischer Zeitrechnung treten wir mit „Samhain“ bald in die „Dunkle Jahreshälfte“ ein. Mit diesem Zeitpunkt, der in unserer Kultur letztendlich auf den 31. Oktober gelegt wurde, beginnt eine Phase, die einst im Zeichen von Vorbereitung auf den Winter stand. Es wurden Nahrungsvorräte gesammelt, ebenso Heilkräuter als Medizin. Der ursprüngliche Name dieses Feiertages war „Samhain“, was so viel wie „Vereinigung“ oder „Versammlung“ bedeutet.
Für unsere Vorfahren bedeutete das, dass sich ab jetzt Mensch und Vieh in die Geborgenheit von Haus und Stall zurückziehen. Alle Kräuter sind gesammelt und bevorratet. Alles was jetzt noch an Früchten, Wurzeln, Kräutern, Pilzen und Samen draußen ist, ist „puca“, ist tabu, und gehört den Naturgeistern.
Auch wenn wir uns heutzutage in einer völlig anderen Zeit bewegen, gilt diese Regel bei uns zuhause nach wie vor. So findet bei uns Ende Oktober die jährliche Wurzelernte statt. Die Vegetation zieht sich jetzt langsam zurück und alle wertvollen Nähr- und Inhaltsstoffe der Kräuter sammeln sich in diesem unterirdischen Überwinterungsorgan. Und eine Wurzel, die bei uns auf keinen Fall fehlen darf, ist die der Wald-Engelwurz.
Welche Heilkräfte ihr innewohnen, warum sie zu Zeiten der Pest als eine der wichtigsten Abwehrpflanzen galt und wie du sie sammelst und aus ihren Wurzeln einen immunstärkenden Tee bereitest, all das findest du in dem Artikel: „Die Engelwurz – Gesund in den Herbst mit dem Ginseng des Westens“
In diesem Artikel möchte ich dir das feinstoffliche Wesen der Engelwurz näherbringen und dir zeigen, welcher besondere Pflanzedeva diesem königlichen Heilkraut innewohnt.
Weshalb die Engelwurz für die wärmende Kraft der Sonne steht, was sie mit Schutz, der Kraft der Liebe und geistiger Führung zu tun hat und wie du aus ihr eine heilkräftige Tinktur ansetzen kannst um während der dunklen Wintertage ganzheitliche Stärkung für Körper, Geist und Seele zu erhalten, all das erfährst du in diesem Artikel.
Eine königliche Pflanze mit Vorliebe für feuchte Waldstellen
Die heimische Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris) liebt das Wasser und wächst daher gerne an feuchten Waldstellen und Wiesen, Auen und an Bachufern in Waldnähe. Ihre große Schwester, die Arznei-Engelwurz (Angelica archangelica) wird vielerorts in den Gärten angebaut und stammt ursprünglich aus den kühl-gemäßigten Regionen Nordeuropas.
Recht leicht ist dieses königliche Gewächs im Juli/ August an ihren bis zu 2 Meter in die Höhe ragenden grünlich-weißen bis rosafarbenen, etwa 20cm großen Blütentellern zu erkennen. Schwieriger wird es zur Wurzelernte im Herbst. Die Wald-Engelwurz ist nämlich eine zweijährige Pflanze. Das heißt im ersten Jahr bildet sie eine Blattrosette aus, um dann im zweiten Jahr in die Blüte zu schießen. Für die Wurzelernte interessant sind die Blattrosetten OHNE Blüten – also die Pflanzen des ersten Jahres. Dadurch beschränkt sich das eindeutige Erkennen im Herbst ausschließlich auf die Blätter.
Die Blätter der Wald-Engelwurz sind ihrem Pflanzenhabitus entsprechend sehr groß, im Umriss 3eckig und können eine Länge von bis zu 60cm erreichen. Ein Blatt ist aus vielen einzelnen, kleinen Blättchen zusammengesetzt. Die Blätter am Blütenstengel fallen durch bauchig-aufgeblasene Blattscheiden auf. Die Blätter und vor allem die Wurzel verströmen einen intensiven, stark aromatischen aber durchaus angenehmen Geruch.
Eine Wurzel mit der Signatur der Sonne
Für uns hat die Wald-Engelwurz vor allem Bedeutung als Schutz- und Abwehrpflanze, sprich für die Stärkung des körpereigenen Immunsystems. Inzwischen ist die getrocknete Wurzel unverzichtbarer Teil unserer Reiseapotheke. Wann immer sich virusartige Symptome bemerkbar machen, kaue ich ein, zwei getrocknete Wurzelstückchen. Recht schnell entfalten sie einen scharfen, brennenden Geschmack im Mund, weshalb ich dazu rate, sie mit einem kräftigen Schluck Wasser hinunterzuschlucken.
Wenn du die Wurzel selber sammelst und verarbeitest, wird dir auffallen, dass sich beim Schneiden ein intensiv gelber „Milchsaft“ zeigt. Es ist eigentlich ein ätherisches Öl, das unter anderem für den brennend scharfen Geschmack der Wurzel verantwortlich ist.
Der englische Kräuterarzt Nicolas Culpeper (1616-1654) schrieb dieser Signatur der Sonne zu. Es sei die in der Pflanze gebündelte Sonnenkraft, die sie dem Menschen wieder zuführen kann. „Sie stärkt unseren Willen, damit wir das, was uns zustößt besser verdauen können.“ Und die Kräuterexpertin Susanne Fischer-Rizzi verschreibt Angelika-Essenz aromatherapeutisch als aufbauendes, stärkendes Mittel gegen das „Sich-Aufgeben“ und zur Stärkung der Entscheidungskraft.1
Sie tut also nicht nur auf der körperlichen, sondern auch auf der seelischen Ebene sehr gut und hat hier ein überaus breites Wirkspektrum.
Was die Wald-Engelwurz für dein Seelenheil tun kann
Die feinstoffliche Wirkung der Engelwurz auf die geistig-seelische Ebene.
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Sie lässt deine innere Sonne scheinen
Die Engelwurz vermittelt ein eher nach innen gerichtetes, wärmendes und nährendes Feuer. Sie wirkt hier sehr stark auf das Solarplexus-Chakra (das Sonnengeflecht) ebenso wie auf das Herz und lässt hier gebündelte Sonnenkraft einfließen. Das bewirkt Ordnung, Klarheit, Struktur und Ausrichtung und sorgt für ein mehr an Lebensmut und Lebensfreude. Gerade für die dunkle Jahreszeit bringt sie damit mehr Licht ins System sorgt insgesamt dafür, dass sich deine wesensinhärente Strahlkraft erhöht.
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Sie wirkt energetisch reinigend, klärend und entgiftend
Das Wesen der Engelwurz ist stark mit den Wassern der Erde verbunden. Diese Wasserenergie ist derart mit Licht aufgeladen, dass es einem warmen, beruhigenden Thermalstrom gleichkommt, der jegliche Art von Negativität („Gedankengifte“) aus dem System leitet. Sie wirkt also nicht nur körperlich entgiftend sondern klärt und entgiftet auch unsere feinstofflichen Körper.
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Sie ist ganzheitlich harmonisierend und beruhigend
Die Energie der Engelwurz ist wie eine sanfte, lichtvolle Energiewelle, die jede einzelne Zelle erfasst und für eine signifikante Schwingungserhöhung des gesamten Energiesystems sorgt und dabei ausgleichend und harmonisierend wirkt. So vermag sie emotional angespannte Zustände deutlich zu entspannen und sorgt dafür das Gefühle wie Ruhe, Sanftmut, Geborgenheit, Schutz und Wärme vermehrt Einzug halten können.
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Sie vermittelt Schutz und lässt geistige Führung erfahren
Wie eine Art durch den Körper wirkende Lichtsäule verbindet dich das Angelika-Wesen mit der Kraft der Erde ebenso wie mit den feingeistigen Welten des Kosmos. Ihr Schutz besteht vor allem darin, dass sie dich so sehr mit Licht durchflutet, dass deine innere Vitalität ansteigt und nichts anderes mehr Platz hat. Im Lichte der Engelwurz mag es sich so für dich anfühlen, als ob du in guter Begleitung deines Schutzengel bist, in guter Anbindung deiner Geistführer oder einfach nur deutlicher als sonst deine eigene, innere Stimme hören kannst.
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Sie erhöht deine Wahrnehmungs- und Empfindungsfähigkeit
Die Engelwurz sensibilisiert deinen Blick für all die sichtbaren wie unsichtbaren Geschöpfe in der Natur. Sie macht dich empfänglich, öffnet dein Herz, intensiviert dein Fühlen und schafft damit eine innige Nähe zu anderen Lebewesen. Wenn du in freier Natur unterwegs bist, wirst du für dich vielleicht eine verstärkte Verbindung zu den Bäumen, Pflanzen und Tieren des Waldes erleben und alles noch intensiver und deutlicher wahrnehmen können als sonst. Auch fördert sie Hellhörigkeit und sensibilisiert für Töne. Oft habe ich in meinen Seminaren erlebt, dass Menschen, welche Angelika als Verbündete hatten, das Bedürfnis hatten zu singen oder von Klängen stärker berührt wurden als sonst.
Wie du die Kraft der Engelwurz am besten für dich nutzen kannst
Wie du die Wurzel der Engelwurz am besten erntest, verarbeitest und welche Bedeutung sie in der Volksmedizin hat, erfährst du in dem Artikel: „Die Engelwurz – Gesund in den Herbst mit dem Ginseng des Westens“
Verarbeitung zu einer Tinktur für die Hauapotheke
Eine weitere sehr praktische und wirksame Möglichkeit dir die Kraft der Engelwurz einzuverleiben ist, eine Tinktur aus der Wurzel anzusetzen. Gerade jetzt zur feuchtkalten Übergangszeit zwischen Herbst und Winter dient diese als hervorragende Vorbeugung gegen grippale Infekte und sonstige Viruserkrankungen.2
- die Wurzel von den Blättern befreien und waschen
- Dann befüllst du ein Schraubglas zur Hälfte mit den Wurzelstückchen und gießt es mit Hochprozentigem auf (zum Beispiel 60-70%igem Korn, Weingeist oder Wodka).
- Das Glas stellst du an einen dunklen Ort und schüttelst es bei Gelegenheit immer wieder einmal (zumindest in der ersten Woche empfehlen wir 1x täglich schütteln)
- dann lässt du es 3 bis 4 Wochen lang ausziehen – fertig
Anwendung
Die Dosierung der Tinktur ist sehr individuell und kann daher nicht generalisiert werden. Wir nehmen bei akuten Virusattacken 3x täglich etwa 25 Tropfen und das für 3-4 Tage lang. Oft geben wir aber auch einen Schuss Engelwurz-Tinktur zum Kräutertee mit dazu und nehmen sie auf diese Weise ein. Das Motto hierzu lautet: ausprobieren und schauen, was dir gut tut.
PS: Wenn du die Engelwurz in freier Wildbahn nicht findest, kannst du optional auch Wurzelstücke in der Apotheke kaufen (ist dann meist die chinesische Engelwurz – Angelica sinensis).
Eine Pflanzenverbündete für die dunkle Jahreszeit
Der Name Engelwurz weist darauf hin, dass die Menschen früher etwas durch und mit der Pflanze erfahren haben, das wir heute als „göttliche Anbindung“ oder „Schutzengel-Energie“ bezeichnen würden. Auf jeden Fall bekam sie ihren Namen nicht zu unrecht. Ich bin davon überzeugt, dass sie als Heilkraut zu damaliger Zeit ganzheitlicher wahrgenommen und erfahren wurde als wir es heute tun, wo die meisten Heilkräuter allein auf ihre Inhaltsstoffe reduziert werden.
Die Engelwurz gehört für mich zu den Heilkräutern mit einem derartig breiten Wirkspektrum, dass ich sie gerne als „Große Heilerin“ unter den Kräutern bezeichne. Sie besitzt die Kraft, dass sie uns wieder wieder mit dem in Verbindung bringt, was wir als unser natureigenes Wesen, als unser eigenes, inneres Leuchten erfahren. In diesem Sinne kann sie ein Tor zum eigenen Licht und damit zur Kraft der Liebe selbst sein.
Alles in allem schenkt dir dieser Pflanzendeva jedenfalls ein starkes Immunsystem auf der körperlichen Ebene und Lebensmut, Halt, Vertrauen und Hingabe an das Leben, auf der geistig-seelischen Ebene. Sie lässt dich mit beiden Beinen gut auf der Erde stehen und sorgt gleichzeitig für maximale Vergeistigung. Möge sie dir physisch wie psychisch mit ihrer Kraft eine gute Begleiterin durch die kommende dunkle Jahreszeit sein!
Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Mit herzlichen Grüßen,
Alfred Zenz – Der Seelengärtner
Quellen:
1 STORL, Wolf-Dieter: Mit Pflanzen verbunden- Meine Erlebnisse mit Heilkräutern und Zauberpflanzen. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart, 2005
2 M. PAHLOW: Das grosse Buch der Heilpflanzen. Weltbild Verlag, Augsburg
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Lieber Alfred, ein wieder mal sehr informativer und interessanter Artikel von Dir. Auch ich habe die Angelikawurzeln immer in meiner Reiseapotheke dabei. Inspirierend fand ich Deinen Vorschlag, die Tinktur in den Tee beizugeben bei ersten Erkältungsanzeichen. Bisher habe ich die Engelwurztinktur immer nur für meine Salben verwendet. Das werde ich beim nächsten sich anbahnenden Schnupfen mal ausprobieren. Danke für den Tipp. Alles Liebe weiterhin, Diana
Liebe Diana,
Danke für deinen Beitrag, über den ich mich sehr freue! Ja, die Angelika-Tinktur ist eine wunderbare Möglichkeit sich die Kraft der Engelwurz einzuverleiben. Im Gegensatz zum Kauen der getrockneten Wurzel ist es etwas universeller einsetzbar. Ich nehme sie inzwischen gerne in Kombination mit einer Artemisia annua – Tinktur. Das hat dann nochmal extra Power 🙂 Danke fürs Teilen und viel Freude beim Ausprobieren!
alles liebe,
Alfred
Hallo lieber Alfred, ich habe mir das Angelikawurzel-Pulver unter anderem beim Kräuterpfarer Benedikt besorgt, das gibt es dann unter anderen am Morgen mit warmen Wasser angerührt.
Ein Tipp, wenn man es nicht selber machen möchte.
Herzliche Grüße Gabriele Freisinger
Liebe Gabriele,
Danke für den zusätzlichen Tipp mit dem Angelikawurzel-Pulver! Ja, auch das ist möglich, sich die Wurzel in Pulverform anzurühren. Eine Zeit lang haben wir sogar selbst die Wurzel zu Pulver zermahlen, was aber super aufwendig war. Da zahlt es sich definitiv aus, sich das von irgendwoher zu besorgen.
Danke für deinen Beitrag!
Alles liebe,
Alfred