„Die mit Abstand beste Nerven-Heil-Anstalt ist die freie Natur.“ (Ernst Ferstl)
Erstens einmal möchte ich dir ein frohes und gesegnetes neues Jahr wünschen! Ich hoffe bist gut ins neue Jahr gestartet und noch in deiner Kraft und Mitte…
…Denn noch haben wir Winter – eine Jahreszeit, die ganz im Zeichen von Innehalten, Durchatmen und Regeneration steht. Wenn du zu denen gehörst, die solche jahreszeitlichen Qualitäten für sich selbst erfahren und leben können, gehörst du definitiv schon zu den Glücklicheren. Für die meisten Menschen geht der Jahresbeginn jedoch mit einer Flutwelle von To-Do´s einher, was für manche zum Dauerstress ausartet. Trotz sogenanntem zivilisatorischen „Fortschritt“ haben wir einen neuen Höhepunkt an Fällen erreicht, die chronisch überfordert sind oder an Depression leiden. So hat sich beispielsweise das Burn-Out-Syndrom von 2004 auf 2022 fast verzwangigfacht!1 Wie kann das sein?
Im 21. Jahrhundert besitzen wir eine Technologie, die inzwischen so weit fortgeschritten ist, dass man inzwischen nicht mehr weiß, ob man mit einem Menschen oder einem Computer kommuniziert. Wir lassen uns von KI & Co alles mögliche an Arbeit abnehmen – bis hin zum Denken. Doch wofür nutzen wir die gewonnene Zeit? Der Durchschnittsalltag eines in Europa lebenden Menschen ist von Terminstress, endlosen To-Do-Listen und dem Druck permanent erreichbar zu sein geprägt. Überleg dir einmal, wann du das letzte Mal dein Handy für ein paar Tage ausgeschaltet hattest? Oder wann du dir das letzte Mal eine echte Auszeit in Stille (ohne Email & Co) in der Natur gegönnt hast?
Das Thema Überforderung ist mir leider nicht unbekannt. Ich selbst neige immer wieder mal dazu, mich vom Leistungswahn erfassen zu lassen. Neu ist für mich, wie sich dieser Überforderungszustand intensiviert, wenn ich mich zu sehr ins kollektive Feld einklinke. Meiner Wahrnehmung nach hat sich die „Geschwindigkeit“ seit den letzen Jahrzehnten enorm erhöht, was sicherlich auch mit dieser unsagbar rasanten technologischen Entwicklung zusammenhängt.
Das beste und zugleich einfachste, was du für dich tun kannst, um immer wieder mal aus dem Hochgeschwindigkeits-Hamsterrad auszusteigen, ist Naturkontakt. Ob bewusst oder unbewusst – der Aufenthalt in der Natur hilft dir wieder zurück zu dir selbst zu finden, ein gesundes Maß an Erdung zu erfahren und wieder Zugang zu deinen natureigenen Kraftquellen zu erhalten.
Warum Naturkontakt so heilsam ist und jede Art von Stress reduziert, welche Rolle dabei die Pflanzen-Duftstoffe, Sinneseindrücke sowie Naturfrequenzen spielen und welche Möglichkeiten es gibt, um deine Beziehung zur Natur bewusst zu pflegen, all das erfährst du im ersten Teil dieses Artikels.
Die Natur als Coach, der Wald als Therapeut
Ich jogge im winterlichen Wald, genieße die frische Winterluft und den Zustand des Alleinseins. Hin und wieder berühren die Sonnenstrahlen den einen oder anderen Baumstamm, der mich einlädt innezuhalten und zu spüren – meinen Körper sowie die aufkeimenden Gefühle und Emotionen, die da sind. Vor allem die Gedankenwelt scheint durch die Bewegung und den bewussten Naturkontakt angenehm beruhigt zu sein. Hier draußen erfahre ich die Ruhe, das Innehalten und die innewohnende Heiligkeit dieser Jahreszeit. Das Aussteigen aus der Leistungsmaschinerie geschieht hier ganz von selbst und die Überforderung scheint sich in Luft aufgelöst zu haben.
So simpel kann es sein. Der schwierigste Teil in dem Ganzen: mich von meinem Rechner und der Arbeit wegzubewegen. Der Verstand meint ja immer, dass es Wichtigeres zu tun gibt als rausgehen oder einfach nur dazusitzen und die Vögel zu beobachten. Doch sobald ich im Wald bin, stellt sich Entspannung und vor allem wieder Sinn ein.
Heute wissen wir, dass ein Waldspaziergang unglaublich viel für deine körperliche wie seelische Gesundheit beiträgt, ganz von selbst und obendrein auch noch gratis. Ich habe schon öfter darüber geschrieben. Hier möchte ich dir nochmal einen kleinen Überblick dazu geben:
Waldluft beruhigt nachhaltig und senkt den Stress
Natur aktiviert ganz automatisch deinen Parasympathicus, der auch Nerv der Ruhe genannt wird. Dieser natürliche „Abschalt-Mechanismus“, der einen gesunden Schlaf überhaupt erst möglich macht, sorgt dafür, dass sich dein Körper-Geist regenerieren, erholen und damit gesund bleiben kann.
Wenn du im Wald unterwegs bist, atmest du automatisch Terpene ein – unsichtbare Duftstoffe, welche die Bäume aussenden. Sie sind so etwas wie ein Heiltrunk zum Einatmen und interagieren auf höchst gesundheitsfördernde Weise mit deinem Körper. So bewirkt ein Tag Waldaufenthalt, dass dein Cortisol und Adrenalinspiegel im Blut um bis zu 50% sinkt! Nebenbei wird über die Nebennieren ein Hormon ausgeschüttet, welches ein gestresstes Herz schützt und somit Herzinfarkt vorbeugt! Übrigens: In einem winterlichen Nadelwald herrscht um diese Zeit sogar eine extrem hohe Dichte an Terpenen. Mehr dazu findest du in meinem Artikel: „Waldbaden – Bäume als Heiler“
Naturaufenthalt macht glücklich und erhöht die Resilienz
Ebenso wird vor allem in Verbindung mit Sonnenlicht vermehrt das Wohlfühlhormon Serotonin ausgeschüttet. Es hebt die Stimmung, macht gelassener und lindert Angstgefühle. Abgesehen davon wurde nachgewiesen, dass bereits der Anblick eines Baumes die Selbstheilungskräfte signifikant erhöht. Das gleiche gilt für das Hören von Naturgeräuschen, wie Vogelgezwitscher, Regen, Meeresrauschen oder Wind – alles Klänge die helfen, Stress abzubauen und in einen ausgeglicheneren Zustand zu finden.
Die Natur programmiert dein Gehirn auf Entspannung
Durch den Naturkontakt gleichst du deine Schwingung der Schwingung der Natur an, was dein Gehirn in einen kohärenten Zustand versetzt.* Die Folge davon ist eine ausgleichende, harmonisierende, vitalisierende und regenerierende Wirkung auf dein gesamtes Körper-Geist-System. Das alleine führt dazu, dass deine Lern- und Gedächtnisleistung und damit deine Leistungsfähigkeit insgesamt wieder steigt.2
*Kohärenz: von lat. cohaereo = zusammenhängen, ein Ganzes bilden, verbunden sein, zusammenhalten, Halt haben; Menschen mit Kohärenz können Zusammenhänge herstellen, Erlebnisse besser einordnen und damit herausfordernde Lebenssituationen besser bewältigen;
Naturaufenthalt stellt die gerichtete Aufmerksamkeit wieder her
In stressigen und überfordernden Situationen stellt sich eine Art Tunnelblick ein und die Aufnahmefähigkeit nimmt massiv ab was zu einem Leistungsabfall führt, der wiederum den Stresslevel hebt – ein Teufelskreis. Der Aufenthalt in der Natur bewirkt einen Anstieg deiner Empfindungs- und Wahrnehmungsfähigkeit, was die gerichtete Aufmerksamkeit und somit deine Konzentrationsfähigkeit wieder herstellt.
Die Natur lässt dich so SEIN wie du BIST
Das kommt vor allem daher, dass du in der Natur nichts und niemandem mehr entsprechen musst. Der Wald, der Fluss, der Berg, der Adler, der am Himmel seine Kreise zieht, die Glockenblume auf der Wiese…sie alle interessieren sich nicht für deinen Gehaltszettel, dein Aussehen und deine Leistungen. Es ist ein Feld, wo du als Person von nichts und niemandem bewertet wirst, einen Raum, der dir erlaubt, so zu sein, wie du bist, völlig nackt und mit allem was dich ausmacht.
In der Psychologie wird dieser Begriff ganz professionell als „Being Away – Effekt“ bezeichnet. Womit gemeint, ist dass man „weg-von-einer-Welt“ ist, in der man ständig entsprechen muss und dadurch kaum Zeit findet zurück zu sich selbst zu finden. Das „So-sein-dürfen-wie-man-ist“ stellt inzwischen einer der bekanntesten psychologischen Heilwirkungen des Aufenthalts in der Natur dar!3
Was du aktiv tun kannst um die positive Wirkung von Natur zu erfahren
Diese oben erwähnte Auswahl an Wirkung, die Natur auf den Körper-Geist-Organismus hat, kannst du bei jeder Art von Naturaufenthalt für dich erfahren. Hier eine Auswahl an Ideen, was du vor allem in Momenten der Überforderung für dich aktiv tun kannst, um wieder zurück in deine Kraft und Mitte zu finden.
-
Spaziergänge in der Natur
Egal ob im Wald, auf dem Berg, im Park oder am See – alles ist höchst wirkungsvoll um raus aus der Überforderung und rein in die Entspannung zu kommen. Der Anblick von Wald, Landschaft und Grünflächen, das Rascheln der Blätter im Wind oder das Rauschen des Wassers, alles wirkt sich unmittelbar und positiv auf deine Gemütsverfassung aus. Übrigens: Das sogenannte „Waldbaden“ hat als Hauptinhalt, die Natur mit allen Sinnen bewusst zu erfahren.
-
Gartenarbeit
Gartenarbeit lenkt den Fokus auf einfache aber in der Regel sehr erfüllende Tätigkeiten und hat nachweislich eine therapeutische Wirkung. Um ein Beispiel aus der Praxis zu nennen: In meiner Zeit als Gartengestalter hatte ich auch Ärzte als Kunden. Mir fiel auf, dass diese Berufsgruppe besonders gerne im Garten tätig ist, obwohl in dieser Branche extreme Arbeitszeiten bei verhältnismäßig wenig Freizeit die Regel ist. Die wird dann aber gerne in den Garten investiert. Ein Chirurg erklärte mir das einmal so, dass ihn Gartenarbeit einfach erdet. Gerade nach einer hochgradig intensiven Woche ist es das, was er als Ausgleich braucht, damit er wieder in die Entspannung und Ruhe findet.
-
Körperübungen und Meditation im Freien
Das meiste, was man indoor machen kann, kann man auch outdoor betreiben. Der Vorteil von outdoor ist, dass man zusätzlich die positive Wirkung von Natur erfährt. Ich mache jeden Morgen, egal ob Winter oder Sommer, draußen im Garten meine Qi-Gong Übungen und die Meditation der Sinne. Dieses Ritual ist für mich der Start in den Tag und hilft mir mich zu zentrieren und einen klaren Fokus zu behalten.
-
Natur erleben durch kreatives Tun
Malen, Zeichnen, oder Fotografieren von Landschaften und Pflanzen wirkt ebenfalls entspannend, genauso wie musizieren in freier Natur. Wenn wir im Urlaub sind, ist meine Passion Fotos zu machen während Jasmine sich Papier und Bleistift nimmt und zeichnet. Ich glaube ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass man seinen Fokus vor allem auf ästhetische Merkmale in der Natur, auf die Schönheit ringsum, lenkt. Das bewirkt, dass du auf eine sehr nährende Art und Weise mit deiner Umgebung in Beziehung gehst und dich davon berühren lässt, was deine Kreativität noch mehr beflügelt. Übrigens: Sogar Michael Jackson hatte auf seiner Neverland Ranch einen „Baum der Inspiration“, in dessen Krone er seine weltberühmten Hits verfasste.
Mutter Erde, die dich trägt, schützt, nährt und liebt – bedingungslos
Die Natur kann ein mächtiger Verbündeter bei der Bewältigung von Stress und Überforderung sein. Ich würde sogar sagen, sie ist die größtmögliche uns zur Verfügung stehende Kraftquelle um wieder in eine entspannte, natürliche Grundhaltung zu gelangen. Sie lädt nicht nur unsere Batterien wieder auf, klärt den Geist und beruhigt die Nerven sondern sie verbindet uns vor allem wieder mit unserer höchsten Ressource – der Spiritualität. Natur schafft Anbindung und lässt dich damit wieder Teil eines unsagbar großen Ganzen sein, ein Teil von Mutter Erde, die dich trägt, schützt, nährt und liebt – bedingungslos. In anderen Worten: Sie verbindet dich wieder mit dem (für dich) Wesentlichen, mit dem was dir Sinn und Bedeutung schenkt.
Fazit: Regelmäßige Auszeiten im Grünen bewirken nachweislich eine langfristige Verbesserung der mentalen wie körperlichen Gesundheit und beugen jeder Art von Stress, Überforderung oder gar Burnout vor.
So weit so gut. Jetzt bleibt nur noch ein Problem: Gerade in Momenten von Überlastung, schafft man es oft nur sehr schwer, einfach mal stopp zu sagen und die notwendige Pause einzulegen. Überforderung beschreibt per Definition einen Zustand von tiefer, emotionaler und physischer Erschöpfung, wo man keinen Zugang zu seinen Ressourcen hat. Das Geheimnis ist, dass du dir gewisse Gewohnheiten präventiv aneignest und vorab lernst auf gewisse Dinge zu achten.
Im nächsten Artikel erfährst du die meiner Meinung nach drei wichtigsten Dinge, auf die du achten solltest, um deine Stressbewältigungsfähigkeit aufzubauen und nachhaltig aus der Leistungsmaschinerie auszusteigen. „Natur gegen Stress Teil 2 – Die drei wichtigsten Dinge, um Stress zu vermeiden und in deiner Kraft zu bleiben.“
Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Mit herzlichen Grüßen,
Alfred Zenz – Der Seelengärtner
Quellen:
1 Depression und Burn-out – Zahlen und Statistiken: https://de.statista.com/themen/161/burnout-syndrom/#topicOverview
2 NLS-Informationsmedizin, Artikel von Eder Herbert (19. April 2023): https://www.frequenz-therapie.com/blog/schumann-frequenz-7-83-hz
3 ARVAY, Clemens G.: Der Biophilia-Effekt: Heilung aus dem Wald, Verlag edition a, 11. Ausgabe 2015
Intuitives Wahrnehmen natürlicher Kraftfelder – Lehrgang für Kommunikation mit Natur- und Pflanzenenergien
Bei diesem Lehrgang hast du Gelegenheit dich ganz auf das Kraftfeld Natur einzulassen und Vertrauen in deine eigene, (über)natürliche Wahrnehmung zu bekommen.
Du möchtest:
- Pflanzen als Verbündete bei persönlichen Entwicklungsprozessen erfahren
- Lernen mit dem Wesen von Bäumen und Pflanzen zu kommunizieren
- Kraftplätze, Energiesysteme & radiästhetische Landschaftsphänomene wahrnehmen
- Eintauchen in die Welt der Pflanzendevas, Natur- und Elementarwesen
- eintauchen in das vergessene Wissen der Druiden, Kräuterhexen und Pflanzenheilkundigen
- …Heilkräuter & Gift- und Zauberpflanzen als wertvolle Begleiter für eine bewusstseinserweiternde Wahrnehmung erfahren (ohne Einnahme von Substanzen)
…dann hilft dir dieser Lehrgang dabei in einen lebendigen Austausch mit der unsichtbaren Dimension der Natur zu kommen.
Mehr erfährst du HIER
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!