EICHELKAFFEE – WIE DU AUS EICHELN DEIN EIGENES, KOFFEINFREIES POWER-GETRÄNK HERSTELLST
Ich mache eine Spaziergang zu unserer 500jährigen Grambacher Eiche, um zu sehen, wie es mit der Fruchtproduktion für diese Jahr aussieht. Königlich steht sie da und ihre Zweige sind voll behangen mit wunderschönen, großen Eicheln! Ich freue mich, denn für uns heißt das: Es gibt wieder leckeren Eichelkaffee!
Warum Eichelkaffee nicht nur schmeckt sondern auch gesund ist
„Das war damals ganz normal die Eicheln zu sammeln und daraus einen Kaffee zu machen. Auch aus der Löwenzahnwurzel. Das war der damalige Malzkaffee“, erzählt mein inzwischen 84jähriger Vater. Was zu Kriegs- und Nachkriegszeiten noch ein kostbarer Kaffeeersatz war, bekam mit steigendem Wohlstand den abschätzigen Namen „Armer Leut-Kaffee“.
Gut für den Genießer
Jetzt könntest du denken, wohl deshalb, weil er wie eine bittere, braune Brühe schmeckt, die gerade mal für die Not ausreicht…? Weit gefehlt: Tatsächlich schmeckt das gemahlene und geröstete Eichelpulver hervorragend! Der Geschmack ist je nach Dosierung angenehm süßlich-mild mit leicht herben Beigeschmack. Und klar, nichts geht über den frischen Duft von Bohnenkaffee am Morgen. Aber mit etwas Milch angerührter Eichelkaffee am Abend in gemütlicher Runde – hmmm, für mich einfach unschlagbar!
Gut für den Körper
Aber Eichelkaffee erfreut nicht nur den Gaumen, er ist auch noch sehr gesund! Er wirkt heilsam auf gereizte Verdauungsorgane, hat einen positiven Einfluss auf die Bauchspeicheldrüse und vermag den Blutzuckerspiegel zu senken. Deshalb ist er vor allem auch für Diabetiker geeignet. In der Volksheilkunde wurde er früher auch bei Milz- und Leberschwellungen infolge von Alkoholmißbrauch eingesetzt.2
Man kann also sagen: Eichelkaffe ist nicht nur wohlschmeckend, sondern hat auch eine kräftigende, beruhigende und wohltuende Wirkung auf den gesamten Organismus!
UND: Du kannst ihn ganz leicht selber herstellen und zubereiten!
In 7 Schritten zu deinem eigenen, koffeinfreien Spezialkaffee
Im Internet kursieren inzwischen unzählige Rezepte bezüglich Eichelkaffee. Ich verrate dir hier ganz exklusiv unser persönliches Lieblings-Rezept à la Alfred und Diana Zenz.
Eine Anmerkung zum Sammeln der Eicheln:
Eichen fruchten ähnlich wie Buchen nur alle 2-3 Jahre, dann dafür in großen Mengen. Wenn so ein Eichel-Jahr ist, findest du unter den Eichen im Wald oder auch den freistehenden Exemplaren in der Landschaft, unzählige Früchte und hast in kürzester Zeit große Mengen beisammen. Die Eicheln für den Kaffee stammen bevorzugt von unserer heimischen Stiel-Eiche (Quercus robur) oder der Trauben-Eiche (Quercus petraea).
Von der Eichel zum Kaffeegetränk
1. Die Eicheln von der Schale befreien
Du kannst die Eicheln ähnlich wie Walnüsse mit einem Nussknacker aufbrechen bzw. auch aufklopfen und so die harte Schale entfernen.
Tipp: Noch leichter geht es, wenn du sie vorher ein paar Tage lang antrocknen lässt. Schneller geht es im Backofen bei Ober-/Unterhitze auf 180°C vorheizen und maximal 10 Minuten lang „rösten“. Darauf achten, dass sie auf keine Fall braun oder gar schwarz werden!
2. Die dünne, samtige Innenhaut entfernen + entbittern
Die Eicheln selbst sind zusätzlich von einer dünnen, braunen Haut umgeben. Da diese viele Gerbstoffe enthält, macht es Sinn sie zu entfernen. Leicht geht das, indem du die Eicheln blanchierst – Das heißt, für max. 30 Sekunden in kochendes Wasser gibst. Dadurch lässt sich die feine Haut abziehen und die Eicheln sind zusätzlich etwas von Gerbsäure befreit. Eine andere Möglichkeit ist, die Eicheln über Nacht in kaltes Wasser einzulegen.
Tipp: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass selbst, wenn wir die Haut oben lassen und die Bitterstoffe nicht auswaschen, trotz allem ein sehr leckerer Eichelkaffee entsteht. Vielleicht hängt das von der jeweiligen Charge der Früchte ab, vielleicht stört uns der leicht bittere Geschmack auch weniger wie so manch anderem? Einfach selbst ausprobieren.
3. Die Eicheln zerkleinern
Die von der dünnen Haut befreiten Eicheln hackst du jetzt so klein, so dass erbsen-bis linsengroße Stücke übrigbleiben. Das kannst du mit einem großen Küchenmesser vollziehen oder aber auch mit einer entsprechenden Küchenmaschine. Wichtig ist, dass sie nicht zu fein gehackt sind, weil das sonst das anschließende Rösten erschwert. (siehe Foto)
4. Die zerhackten Eicheln rösten
Für uns hat sich hier vor allem eine Methode bewährt:
- Schritt 1: Du breitest die grob gehackten Eicheln auf einem Backblech aus und trocknest sie bei Ober-/Unterhitze bei ca. 45 Grad 2-3 Stunden lang. Darauf achten, dass es nicht zu heiß und zu lange ist und sie womöglich anbrennen!
- Schritt 2: Die vorgetrockneten Eichelstücke gibst du jetzt in eine Pfanne, wo du sie unter ständigem Rühren OHNE Fett oder Öl röstest. In der Pfanne hast du einfach mehr Kontrolle und kannst die Eicheln genau bis zu dem Stadium rösten, wie es dir beliebt. Sie sollten dabei goldbraun (auf keinen Fall schwarz!) werden und einen angenehm nussig-aromatischen Duft entfalten. Der Röstvorgang in der Pfanne dauert je nach Temperatur um die 15-20 Minuten. Durch die Intensität der Bräune lässt sich der Geschmack wesentlich beeinflussen und verändern! Hier geht es darum für dich auszuprobieren und deine bevorzugte Geschmacksnote zu kreieren.
Tipp: Ganz ähnlich wie beim Kaffee ist auch hier das Motto: Desto langsamer geröstet, desto mehr entfaltet sich das Aroma. Wenn möglich, lass dir also Zeit bei dieser Arbeit!
5. Die gerösteten Eicheln zu Pulver mahlen
Die abgekühlten und fertig gerösteten Eichelstücke werden jetzt zu einem „Kaffeepulver“ gemahlen. „Das kannst du z.B. mit dem Handmörser machen“, heißt es in so manchem Rezept…Tja, haben wir ausprobiert und nach einer handvoll Eichelpulver und einem überanstrengten Handgelenk nach ca. 10 Minuten das Handtuch geworfen.
Tipp: Eine elektrische Kaffeemühle oder entsprechende Küchenmaschine macht hier in kürzester Zeit ganz hervorragende Arbeit 😉
6. Das Eichelpulver nachrösten
Ist ein Kann aber kein Muss. Das jetzt in seiner Konsistenz sehr feine, cremig-weiche Pulver kannst du zum Abschluss noch einmal in der Pfanne schonend nachrösten. Wieder OHNE Fett oder Öl! Wir machen das sehr gerne, weil dadurch der Geschmack noch etwas intensiver wird.
!Achtung! Bei niedriger Temperatur und ständigem Rühren rösten! Das Pulver brennt sehr leicht an! Es wäre schade, wenn bei dem ganzen Aufwand das Pulver zum Schluss ungenießbar ist. Hier gilt das Motto: Weniger ist mehr!
7. Das fertige Eichelpulver abfüllen
Voilla! Fertig ist dein Eichel-Kaffee! Du kannst das Pulver vorzugsweise in luftdichte Schraubgläser, Dosen oder Plastiksäckchen füllen und dunkel aufbewahren. Also im Prinzip gleich wie Kaffee. Wenn du es dann öffnest und hineinschnüffelst kommt dir sofort dieser angenehm erdig-nuss-aromatische Wohlgeruch entgegen. Die Haltbarkeit liegt bei ca. 4-8 Wochen, danach läuft es Gefahr ranzig zu werden. Dennoch: Wir verwendeten auch schon ganz ausgezeichnetes Pulver, das beinahe ein Jahr alt war. Also auch hier gibt es Variationen.
Tipp: Länger haltbar machen kannst du das ganze indem du die gerösteten Eichelstücke abfüllst und erst kurz vor der Zubereitung zu einem Pulver mahlst. Ähnlich wie Kaffeebohnen, die frisch gemahlen werden. Nach unserer Erfahrung nach erhöht sich die Haltbarkeit des Pulvers auch dadurch je mehr es geröstet ist.
Wie du deinen Eichelkaffee am besten genießt
So wie es unzählige Zubereitungsarten von Bohnenkaffee gibt, lässt sich auch der Eichelkaffee in allen möglichen Varianten genießen. Wir halten es ganz pragmatisch: Pro Tasse (ca. 1/4 lit.) einen gehäuften Teelöffel bis Esslöffel (je nach Intensität) mit ca. 1 1/2 Tassen kochendem Wasser übergießen und 5-10 Minuten ziehen lassen (die halbe zusätzliche Tasse Wasser wird vom Pulver aufgesogen). Sehr lecker schmeckt er mit Milch oder Sahne serviert – ähnlich wie Milchkaffee. Wer möchte kann diesen von Natur aus dezent süßlichen Kaffee-Ersatz auch noch etwas zuckern.
Tipp: Andere Zubereitungsarten sind z.B. Wasser und Pulver in einen Topf zu geben und etwa 5-10 Minuten bei niedriger Hitze sieden zu lassen. Hier kannst du dann auch noch eine Stange Zimt mitköcheln lassen, wenn du das möchtest. Mit üblichem Kaffee-Filterpapier klappt es übrigens nicht, da dieses durch den feinen Kaffeesatz sofort verstopft.
Warum sich der Aufwand in jeder Hinsicht lohnt
Natürlich kann es sein, dass du dir jetzt denkst: „Das ist aber ein schöner Patzen Arbeit!“ Ja und nein. Es bedarf einer gewissen Hingabe, wie bei allem, was man an Nahrung für sich selber produziert. Aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachtet, tust du für dich jedenfalls weit mehr als nur ein schmackhaftes Naturgetränk zu zaubern.
Eichelkaffee selbst herzustellen bringt dir:
- Geistige Klarheit: Um Eicheln zu sammeln musst du in den Wald gehen und auf die Bäume achten. Das befreit den Kopf und nimmt dir so manche Last aus deinen Alltags-Gedanken.
- Körperliche Gesundheit – „Waldbaden“: Waldluft ist nachgewiesenermaßen wie ein Heiltrunk zum einatmen. Die unsichtbaren Duftstoffe, welche die Bäume aussenden, kommunizieren auf höchst gesundheitsfördernde Weise auf dein Immunsystem, wirken stressreduzierend, herzstärkend und krebsvorbeugend.
- Lebensfreude: Das Finden und Sammeln der Eicheln macht zumindest mir riesigen Spaß und erweckt mein inneres Kind zum Leben.
- Familienfreude: So wie das Sammeln von Ess-Kastanien im Herbst kann auch das Sammeln von Eicheln zu einem wundervollen Familienausflug werden.
- Fähigkeit zur Selbstversorgung: Das Wissen wie du aus den Eicheln im Wald ein nahrhaftes Getränk bereitest, gibt dir ein Stück mehr Sicherheit, dich auch in schlechten Zeiten selbst versorgen zu können.
In Liebe zu Mutter Eiche
Doch einer der bedeutendsten Dinge bei dieser „Arbeit“ ist für mich immer noch die Rückverbindung mit unseren Wurzeln, mit unseren Vorfahren aber auch mit dem archaischen Prinzip des Sammlers. Für ihn war der Wald nicht nur ein wertvoller Rohstoff- und Nahrungslieferant war, sondern vor allem eines – ein Zuhause. Und die Eiche galt dabei als „Die große Ernährerin“, welche die Schweine mit ihren stärkereichen Früchten mästete und somit das Überleben des Stammes garantierte. Sie war ein einst ein heiliger Baum, durch den nicht nur die Himmelsgötter, sondern vor allem auch die Große Erdgöttin in ihrem nährenden, schützenden und mütterlichen Aspekt wirkte.1
Und wenn du deinen Eichelkaffee genießt, durchströmt dich vielleicht auch die Urkraft der Eiche. Dann spürst ihren stärkenden und zugleich sanften Geist, der dich daran erinnert, dass du selbst ein Kind von Mutter Erde bist. Mutter Erde, die dich wie der Geist der Eiche trägt, schützt, nährt und liebt – bedingungslos.
Wenn du das Rezept ausprobierst, freue ich mich, wenn du deine Erfahrungen als Kommentar mit mir teilst!
Viel Freude beim Genießen!
Herzlichst,
Alfred Zenz Jun. – Der Seelengärtner
PS:
Fertiger Eichelkaffee ist mittlerweile auch schon im Handel erhältlich (einfach mal im Internet googeln).
PPS:
Nicht nur Eicheln sind nahrhafte Naturkost. Bei der Wildkräuterwanderung am Sonntag, dem 23. September von 14:00 – 16:30h in Raaba-Grambach, erfährst wie nahrhaft und zugleich heilsam die Wurzeln und Samen unserer heimischen Wild- und Heilkräuter sind.
Quellennachweis:
1 Wolf-Dieter Storl, „Pflanzen der Kelten“, 4. Auflage 2005, S. 254
2 Renato Strassmann, „Baumheilkunde“, Ausgabe Juni 2008
3 Eichelkaffee-KochWiki, https://www.kochwiki.org/wiki/Eichelkaffee
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Danke Alfred, das beste Rezept, das ich bisher ausprobiert habe. 😉 Gruss, Alexandra
Liebe Alexandra,
Das freut mich aber sehr zu hören! Danke für dein Feedback. Wir haben auch schon fleißig Eicheln gesammelt und machen daraus jetzt haufenweise leckeren Eichelkaffee 🙂
herzlichst, Alfred
Lieber Alfred,
lecker ist der Eichenkaffee – schönes Rezept, das ich ausprobieren musste 🙂
Sei herzlich gegrüßt!
Gerhard Popfinger
Lieber Gerhard,
Schön, das freut mich sehr. Wir haben inzwischen schon sicherlich ein paar Kilo davon hergestellt und trinken ihn ganz begeistert 🙂
herzliche Grüße,
Alfred
hallochen aus Genf, toll das passt fragte mich schon immer geht da was ?(kannte bisher nur Lupinenkaffee den mag ich yammi), werd den Wunderkaffee glatt ausprobieren;
gerne teile ich apropos Eicheln auch etwas Schmuckiges mit den Damen der Schöpfung:
habe Freude, ebenso die breiteren, flachen Fruchtkelche der Eichel zu sammeln, um sie später aufzureihen zu einer tollen Hals-Kette, je nachdem können es kleine sein für Mädels oder dickere für kräftige Ladies, egal, die grossen kann man auch nachher von kleineren zum weiterverarbeiten trennen, dazu ist ein Angelfaden nützlich wegen des Gewichts, habe ein paar verschenkt und das hatte echt Erfolg, jedenfalls viel Spass beim ausprobieren…
Liebe Friederike,
Danke für deinen bereichernden Beitrag! Da erfährt die Eiche gleich eine mehrfache Wertschätzung in ihren vielfältigen und kreativen Einsatzmöglichkeiten!
herzlichst, Alfred
Danke für die super genaue Erklärung! Endlich mal ein Rezept, das keine Fragen mehr offen lässt!!
Liebe Heidi,
Danke für die wertschätzenden Worte! Schön, dass das Rezept all deine Fragen beantwortet!
herzlichst, Alfred
Lieber Alfred
Diesen Herbst ist mir beim Nordic Walking aufgefallen, dass riesige Mengen Eicheln auf dem Waldboden liegen. Ich bin ganz kurz nach dem 2. Weltkrieg geboren und meine Mutter hat mir erzählt, dass sie im Krieg Kaffe aus Eicheln zubereitet haben. Über deine internet-Seite habe ich erfahren dürfen, wie man ihn herstellt: ich werde es ausprobieren! Zudem hat es mich sehr gefreut und berührt wie du deine Liebe und Sorgfalt zu Mutter Erde beschreibst. Vielen Dank!
Liebe Grüsse ChrisTine aus der Schweiz
Liebe Christine,
Ja, auch mein Vater weiß davon zu berichten. Was einst wertvolles, „wildes“ Nahrungsmittel war, ist mit der Zeit in Vergessenheit geraten. Jetzt dürfen wir diese Schätze der Natur wieder neu entdecken. Vielen Danke fürs Teilen!
herzlichst, Alfred
Herrlich dieser Eichelkaffee nach einer Bergwanderung mit Milch und einem Panettone genossen, Danke für das Rezept- habe die grossen Eicheln zufällig in Winterthur entdeckt und wollte sie zum Basteln gebrauchen….jetzt sind sie in der Pfanne gelandet, aber die hübschen Hütchen hat es ja noch, Gruss Sigrid
Liebe Sigrid,
Wow, das klingt lecker. Ja, die Eicheln können wahrlich als Kulinarium bezeichnet werden, wenn man sie erst einmal als solche entdeckt hat. Danke für deinen Beitrag!
alles liebe, Alfred
Hallo Alfred habe noch eine Frage: bei manchen hat es kleine dunkelbraune Stellen. Ich habe diese weggeschnitten- könnte man sie auch belassen?
Liebe Sigrid,
Ich glaube man könnte sie auch belassen. Solange sie nur dunkelbraun sind sollte es den Geschmack nicht beeinflussen. Ich schneide sie manchmal weg, manchmal lasse ich sie einfach…und konnte jetzt keinen signifikanten Unterschied noch erkennen.
alles liebe dir, Alfred
Hallo Alfred, ich habe mit meinen Eltern dieses Jahr fleißig Eicheln gesammelt, die waren herrlich hell, als sie frisch waren. Jetzt aber sind sie, nachdem sie im Wohnzimmer trocknen durften, innen alle komplett braun bis dunkelbraun, von der Form aber wunderschön, wie Mandeln. Muss ich die braunen wegwerfen oder kann ich die noch verwenden?
Danke und liebe Grüße, Sabine
Liebe Sabine,
Nein, wegwerfen musst du sie nicht. Die sind auch noch einwandfrei in Ordnung, nur halt schon etwas durchgetrocknet. Das einzig schwierige, was sein könnte, ist, dass sie deine Küchenmaschine nicht mehr zu häckseln schafft, weil sie dann schon so hart sind. Aber wenn du das noch irgendwie bewerkstelligst, kannst du diese Eicheln genauso verarbeiten.
alles liebe, Alfred
Lieber Alfred,
vielen lieben Dank für deine Antwort. Wir haben derzeit die gesamte Küchenzeile mit Schüsseln belegt, in denen wir die Eicheln auf verschiedene Arten wässern, um sie irgendwie heller zu kriegen. Dann werden wir sie jetzt doch noch weiterverwenden, das freut uns sehr. Ich vermisse den Brotaufstrich und den Eichelkuchen!!
Liebe Sabine,
Na dann viel Freude beim Herstellen der leckeren Eichelprodukte!
herzlichst, Alfred
Lieber Alfred,
vielen Dank für Dein Rezept. Es ist einfach und im Ergebnis sehr lecker. Mich verunsichert jetzt nur, dass in anderen Rezepten angeraten wird die Gerbstoffe mehrere Tage auszuwaschen. In Deinem Rezept ist dies nicht vorgesehen. Was ist der Unterschied?
Lieber Daniel,
Wir haben das anfangs auch so gemacht, dass wir die Eicheln durch mehrmaliges Waschen entbittert haben. Es ist mir nur sehr aufwendig erschienen und ich fragte mich, ob die Eicheln denn ungenießbar werden, würde man das einfach weglassen? Das Ergebnis war, dass wir nicht wirklich viel Unterschied gemerkt haben bzw. störte uns das, was an bitterem Geschmack blieb, nicht sonderlich, sondern gab dem ganzen sogar noch eine besondere Note. Ich glaube, dass sehr viele Rezepte den Teil mit den Gerbstoffen einfach so übernehmen, ohne jemals auszuprobieren, wie es denn ohne dem Entbitterungsprozess schmeckt. Wir wollten unsere praktische Erfahrung hier einfließen lassen und zeigen, dass man den ganzen Prozess auch vereinfachen kann. Aber wenn du es wirklich wissen willst, probier einfach mal beide Versionen aus 😉 Ich wäre neugierig, ob du für dich einen großen Unterschied bemerkst. Ich hoffe, ich konnte Dir Deine Frage einigermaßen beantworten.
alles liebe, Alfred
Ich hatte nach dem blanchieren rotbräunliches Wasser im Topf. Ich habe das Gefühl dass das Blanchieren ähnlich gut entgerbt wie einige Male wässern.
Lieber Alfred,
vielen Dank für das ausführliche Rezept. Gerne probiere ich es im Herbst aus. Ich freu mich schon.
Bezüglich des Wässerns: wann macht man das denn? Nach welchem Verarbeitungsschritt?
Vielen Grüße,
Katrin
Liebe Katrin,
Freut mich, wenn du das Rezept im Herbst zur Eichelzeit dann ausprobierst. Das Wässern bzw. Blanchieren machst du nachdem du die Eicheln von der Außenschale befreit hast. Nach dem Wässern lässt sich dann ggf. auch noch die dünne, braune Innenschale noch entfernen (siehe Fotos). Bin neugierig, wie dir der Eichelkaffee dann schmeckt – lass mich das gerne im Herbst wissen 🙂
alles liebe,
Alfred
Sind auch due Eicheln der Amerikanischen Eiche genießbar? Sie sind kürzer und dicker, also eher rund.
Und wie länge lasst ihr die Eicheln nach dem Wässern (hier mehrere Tage) trocknen?
3. Frage: wieso maximal ca. 10 Minuten blanchieren? Andere schreiben über 30 min kochen. Was passiert bei über 10 Minuten?
Lieber Norman,
da die amerikanische Eiche (Quercus rubra) nicht giftig ist, müssten die Eicheln genauso zu verwenden sein. Ich habe aber keine Erfahrungen mit dem Geschmack…einfach selbst ausprobieren.
Zum Wässern und blanchieren: Wir wässern die Eicheln erst nachdem wir sie getrocknet und aus der Schale befreit haben. Blanchieren heißt „kurz überbrühen“, das machen wir nicht länger als vielleicht 30 Sekunden. Alles andere wäre ein Zerkochen (kein blanchieren) was wir definitiv nicht anraten. Eine andere Möglichkeit des Entgerbens, wenn gewünscht, ist, die Eicheln über Nacht in kaltes Wasser zu legen. Und ja, blanchieren entgerbt etwas und in kaltes Wasser legen ebenfalls. In welcher Häufigkeit und Intensität das geschieht ist Geschmackssache. Ich hatte mit den Bitterstoffen bis dato kein Problem und mir hat einmal blanchieren völlig ausgereicht (auch die Haut lasse ich oben).
alles liebe, Alfred