Vom Unkraut zum Wildgemüse – Der Garten als Nahversorgungsquelle

„Unkraut nennt man die Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt worden sind.“ (Ralph Waldo Emerson)

Wir befinden uns mitten in der Coronakrise. In Österreich schreiben wir jetzt die 4. Woche der Quarantäne. Gerade zu solchen Krisenzeiten, wo Angst vor Nahrungsmittelverkappung besteht und jeder darauf bedacht ist auf seine Gesundheit zu achten, ist das alte Wissen über Wild- und Heilkräuter mehr denn je gefragt. Und um diese Naturschätze zu finden, musst du auch nicht weit gehen…..

…Vielleicht gehörst du ja zu den vielen Menschen, die momentan keine geregelte Arbeit nachgehen können (oder dürfen) und zuhause in bleiben müssen……ABER glücklicherweise einen Garten haben. Viele von dieser Kräutern befinden sich dann nämlich mit hoher Wahrscheinlichkeit in deiner unmittelbaren Nähe. Doch weiß ich aus meiner ehemals langjährigen Tätigkeit als Gartengestalter auch, dass viele Menschen sie tendenziell als lästige Unkräuter verkennen, die sie eher aus dem Garten rausbekommen möchten, anstatt sich über sie zu freuen.

In diesem kleinen Video möchte ich dir altbekannte Wildkräuter wie Löwenzahn, Gundelrebe & Gänseblümchen vorstellen. Ich möchte dir in Erinnerung rufen, wie wertvoll sie GERADE JETZT in dieser Zeit für dich, für deinen Körper wie Geist sein können, wenn du ihnen nur deine Aufmerksamkeit schenkst. Und vielleicht verändert sich dann auch deine Perspektive (sofern du jemals eine solche hattest) – vom lästigen Unkraut hin zum wertvollen Wildgemüse und Heilkraut.

Wenn das nämlich geschieht, siehst du plötzlich die wilde, unkontrollierbare Schönheit in deinem Garten, die eigentlich immer schon da war.

Viel Freude beim Anschauen!

Alle diese Wildkräuter lassen sich auf vielfältige Weise in der Küche verwenden. Ein Rezept möchte ich dabei gerne mit dir teilen:

Gänseblümchensuppe

Zutaten:

150 g Gänseblümchen (Blüten und Blätter bzw. Blattrosetten)
750 ml Suppe
1 EL Mehl
1/2 Becher Sauerrahm
1 Prise Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Vorab Grundsätzliches zur Ernte:
Die Ernte der (jungen) Blätter kann hier wie im Video dargestellt so erfolgen, dass du die ganzen Blattrosetten wie Feldsalat ausstichst. Du kannst aber auch vereinzelt die Blätter pflücken. Da die Blätter grundsätzlich intensiver als die Blüten sind, empfehle ich hier auch tendenziell mehr Blüten zu verwenden. Sie sind leicht und unkompliziert zu sammeln. Manche Rezepte empfehlen auch nur die Blütenköpfe zu verwenden. Am besten für dich selbst ausprobieren. Und: Wenn die Gänseblümchen-Blüten aus deinem eigenen Garten sind, musst du sie auch nicht extra waschen (außer es ist dir wichtig).

  1. Die Blüten und Blätter gut waschen, abtropfen lassen und klein hacken.
  2. In einem Topf die Gänseblümchen mit der Suppe zum Kochen bringen und einige Minuten köcheln lassen.
  3. Sauerrahm mit dem Mehl in einem Becher verrühren und mit dem Schneebesen in die Suppe einrühren.
  4. Nochmals einige Minuten köcheln lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  5. Je nach Wunsch, kannst du die Suppe auch pürieren. (Ich persönlich habe es gerne unpuriert).

Ein wunderschöner Zusatz: Einige Blüten kannst du vorher sammeln. Die Blütenköpfe schließen sich dann nach einer Zeit. Wenn du sie dann als Deko auf die noch warme Suppe streust, beginnen sie sich zu öffnen und verleihen dem Ganzen ein wirklich herzöffnendes Aussehen….und die Suppe schmeckt gleich noch viel besser.

Viel Freude beim Ausprobieren und Genießen!

Ich freue mich auf ein Kommentar von dir!

Herzlichst,

Alfred Zenz Jun. – Der Seelengärtner

Quellen:

  • STORL, Wolf-Dieter: Heilkräuter und Zauberpflanzen – zwischen Haustür und Gartentor. AT Verlag, Aarau und Baden, 5. Auflage 2005
  • FLEISCHHAUER Steffen Guido, GUTHMANN Jürgen, SPIELBERGER Roland: Enzyklopädie der Essbaren Wildpflanzen. AT Verlag, Aarau und München, 2013
  • Gänseblümchenrezept: https://www.gutekueche.at/gaensebluemchensuppe-rezept-24331
2 Kommentare
  1. Maggie sagte:

    Unkraut gibt es doch gar nicht :). Alles hat einen Sinn in der Natur. Ich nutze meine Kräuter immer zur Verfeinerung von Speisen, also das was man in dem heimischen Garten findet, solange es nicht giftig ist.

    Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert