Schwarzdorn oder Schlehdorn
Prunus spinosa, Familie: Rosengewächse, Rosaceae
„Life ist found in the dance between your deepest desire and your greatest fear.“ (Anthony Robbins)
Genau an der Schwelle, wo der einkehrende Frühling mit dem letzten Aufbegehren des Winters ringt, beginnt ein ganz besonderer Strauch zu blühen. Zusammen mit Forsythie und Hartriegel fällt er jetzt mit seinen kirschähnlichen, hell-weißen Blüten in allerlei Wildpflanzungen entlang von Autobahnen, Windschutzgürteln auf Feld und Flur oder entlang von Waldrändern, auf. Die Rede ist vom Schwarzdorn oder Schlehdorn.
Jetzt zeigt er sich für kurze Zeit in einer überschäumend weißen, auffälligen Blütenpracht um sich dann fürs restliche Jahr regelrecht zu tarnen und unsichtbar zu machen. Erst im Herbst, zum Anbruch der dunklen Jahreszeit, erregt er wieder Aufmerksamkeit durch seine kirschgroßen, schwarzblauen Schlehenfrüchte.
Im ersten Teil des Artikels, habe ich von den botanischen Eigenschaften des Schwarzdorns als Strauch, der Verarbeitung seiner Früchte zu einem leckeren Schlehdorn-Saft sowie der Bedeutung, die er für unsere Vorfahren hatte, berichtet: „Der Schwarzdorn Teil 1 – Der bedornte Krieger mit der schwarzen Schlehenfrucht“
In diesem Artikel will ich dir die feinstoffliche Ebene seines ihm innewohnenden Wesens näher bringen, ihn dir als einen Baumverbündeten vorstellen. Kaum ein anderer Baum oder Strauch verkörpert so sehr das Wilde, Ungezähmte und Wehrhafte im Pflanzenreich, wie der Schwarzdorn. Was er mit erwachter Kriegerkraft zu tun hat, wie er dir dabei hilft im Dunklen liegendes Potenzial freizusetzen, und warum er einer der kraftvollsten Baumverbündeten ist, wenn es darum geht echt, wahrhaftig und entschlossen deinen Weg zu gehen – all das erfährst du in diesem Artikel.
Im Gespräch mit dem Baumgeist des Schwarzdorns
Bis jetzt war es jedesmal so, dass, wenn ich den Schlehdorn besuchte, es regnete, eiskalt war oder sonst irgendein Sauwetter herrschte. Doch heute ist es sonnig, warm und schön. Und zusätzlich steht der wilde Bursche auch noch in voller Blüte. Wie ein schutzsuchendes Tier richte ich es mir inmitten blühender Schwarzdörner gemütlich ein. Ich fühle mich jedenfalls sehr wohl und beschützt in diesem undurchdringlichen Gestrüpp, das wahrlich so dicht ist, „dass nur ein Kaninchen durchpasst“. Hier bin ich ganz für mich alleine, nichts ist mehr wichtig außer die Wildnis um mich herum. In dem Moment, wo ich meine Augen schließe, schlägt das Wetter um. Es wird plötzlich saukalt und eine dichte, dunkle Regenwolke zieht auf. Scheint so, als ob das Gespräch jetzt beginnt….
Ich bin der schwarze Krieger, der dir zeigt dein Schattenreich, erinnere dich immer wieder, dass du im Außen hart bist doch im Innern gar verletzlich weich. So wie die Erde ist voll Kraft, stehe ich für Spannung, Ladung, Lebenssaft. Ich vermag die Energien in dir zu bündeln, zu verdichten, zeige dir die Kunst zu kämpfen, zu vernichten. Spanne deine Muskeln, deine Sehnen, gebe dir die Macht dich gegen deine Feinde aufzulehnen. So spüre diese Erde, spüre ihre Macht, spüre auch die Dichte und die Spannung, ganz kurz bevor das Feuer sich entfacht
Flink wie eine Maus, geschmeidig wie ein Tiger, wirke ich durch dich und mache dich zum Jäger. Ich lehre dich ganz wach und da zu sein, die Erde, die dich trägt zu spüren, und wo du bist in Zeiten ganz allein, werd ich dich ganz sicher durch die Wildnis führen.
Ein Wesen, das sich dem Leben hat verschrieben, wird das Wilde und Natürliche ganz leidenschaftlich lieben. Durch mich lernst du dem Instinkt zu trauen und aus den Augen deiner Urnatur zu schauen. Denn Wildheit ist die Tugend die mir innewohnt, sie befreit im Menschen das, wofür es sich zu leben lohnt! So will ich führen dich zurück zu deiner innersten Natur. Es hilft dir deinen Weg zu gehen, kompromisslos, echt und pur.
(Auszug aus der Poesie für die zukünftige, erweiterte Auflage des Buches: „Vater Eiche, Mutter Linde – Bäume als Seelenbegleiter, Kraftspender und Verbündete“)
Welche Kräfte der Schwarzdorn dir vermitteln kann
-
Er erweckt den Krieger, die Kriegerin in dir zum Leben
Der Schwarzdorn selbst bildet mitunter die dichtesten und dornigsten Hecken, die es gibt. Als Pflanze symbolisiert er alleine damit schon den Inbegriff von Wehrhaftigkeit und Schutz. Er vermag nicht nur deine körperlichen Kräfte zu bündeln sondern beflügelt auch das Yang auf der emotionalen Ebene. Der Bereich, der für das Feuer in dir steht aber auch für Ich-Bewusstsein und Ego. Zugleich verschafft er dir Zugang zu deiner dir innewohnenden archaischen Wildheit. Beim Schwarzdorn bedeutet das, dass deine kriegerischen, kämpferischen Qualitäten hervorgeholt werden. Er sorgt für Wachheit, Kampfesmut wie Kampfeslust, Bewegungsdrang und die absolute Bereitschaft dich gegen wen und was auch immer zur Wehr zu setzen.
-
Er konfrontiert dich mit deinen Schatten und setzt Potenziale frei
Mit dem Schwarzdorn als Verbündeten lernst du die Dunkelheit als einen Freund anzusehen. Er hilft dir tieferliegende Schattenthemen wachzurütteln, hochzuholen und anzuschauen. Er fungiert im Reich der Bäume auf dieser Ebene als eine Art Mentor, der dich über die Schwelle führt, hinab ins Reich der Schatten in die dunkelste Höhle, wo du gefordert bist dich deinen größten Ängsten zu stellen, durchs Feuer zu gehen und damit die Veränderung zu vollziehen, die dich wachsen und reifen lässt.
-
Er treibt an und hilft dir deine PS auf die Straße zu bringen
In all seiner belebenden und wilden Energie bewirkt der Schwarzdorn natürlich vor allem eines bei dir: Er bringt dich vorwärts, bringt dich in die Gänge. Er fördert inneren Antrieb, Motiviation, Umsetzungskraft und die feste Entschlossenheit das zu tun, was gerade getan werden will. Das mag die konsequente Abarbeitung der To-Do-Liste sein, das Angehen eines wichtigen Projektes, eine berufliche Neupositionierung oder die konsequente Umsetzung deines Sportprogramms. Wenn er dich also als Baumverbündeter findet, weißt du, dass es dran mit was auch immer ist so richtig in die Gänge zu kommen!
-
Er fordert Ausdruck und Klarheit in deinen Emotionen
In der Kraft des Schwarzdorns hast du den nötigen Mut sowie die Entschlossenheit kompromisslos ehrlich und direkt zu kommunizieren. Du wirst dann vielleicht erstmals etwas aussprechen, was du dich noch nie zu sagen getraut hast, Grenzen setzen, die schon seit Jahren überfällig sind oder Bedürfnisse äußern, von denen du bis vor kurzem noch gar nicht wußtest, dass du sie hast. Du hörst auf, anderen zu entsprechen und beginnst vor allem das zu tun, was dir entspricht. Da der Schwarzdorn unterdrückte Emotionen auch ordentlich anfachen kann, mag es dann schon mal sein, dass sich Wut und Ärger in Form eines gewaltigen Urschreis entlädt oder sich ein lautes „Stopp!“ oder „Nein!“ den Weg aus deiner Kehle bahnt. Er mag Emotionen katharsischen Ausdruck verleihen, sorgt aber genau dadurch für Neuorientierung und Klarheit in dem was du wirklich fühlst und willst.
-
Er aktiviert deinen Urinstinkt und fördert Naturkommunikation
Einer der herausragendsten Eigenschaften des Schwarzdorns ist für mich die Rückführung zum Archaischen, Ungezähmten und Instinkthaften in dir. Er vermag hier regelrecht das Tier in dir zu erwecken. Auf der Kraftierebene würde ich den Schwarzdorn sogar einem schwarzen Panther oder Jaguar zuordnen. Er steht hier für das Animalische und Triebhafte sowie für impulsives Handeln. Seine Schwingung macht wach, aufmerksam, schärft die Beobachtungsgabe und erhöht dein Körperbewusstsein. Das intensiviert automatisch auch jede Art von Naturerfahrung.
!Achtung vor unerwünschten Nebenwirkungen!
Schwarzdorn in voller Aktion kann schon mal einem Berserker gleichen, der gerade in die Schlacht zieht. Da das aber in den wenigsten Fällen weder nötig noch heilsam ist, musst du darauf acht geben, wie du dich verhältst. Es braucht Bewusstsein und einen guten, stabilen Zugang zur Intuition um seine Kraft auszudrücken und konstruktiv einzusetzen!
Wie du am besten mit der Kraft des Schwarzdorns in Berührung kommst
In der bewussten Begegnung
Schwarzdornsträucher findest du vor allem in wilden Hecken, die als Windschutz am Feld dienen oder sich an Waldrändern etabliert haben. Da er während der Blüte mit zahlreichen anderen kirschartigen Gewächsen verwechselt werden kann, empfiehlt es sich im Herbst ab Oktober auf die blauschwarzen Schlehenfrüchte zu achten. Dann suchst du dir am besten eine Schwarzdornhecke aus und verkriechst dich dort ganz im Schutze seines Dornenkleides. Du wirst alleine schon wegen seines Unterschlupf bietenden Charakters sehr schnell mit seinen schützenden wie wehrhaften Qualitäten in Berührung kommen. Und gerade weil er ein so undurchdringliches Dornengestrüpp bildet, bist du meist nicht alleine sondern von allerlei Leben in Form von Wildtieren und Vögeln umgeben.
Folgende Affirmationen helfen dir dabei, dich mit der Kraft des Schwarzdorns zu verbinden:
Du entfesselst in mir das, was ungezähmt und wild, bist mir ein Schwert genauso wie ein Schild!
Ich spüre diese Erde, spüre wie sie in mir lebt und bebt, wie ihre Kraft mich ganz durchdringt, den Willen stärkt, mich aufrichtet, erhebt.
Weitere Möglichkeiten mit der Kraft des Schwarzdorns in Verbindung zu kommen ist über die naturheilkundliche Anwendung (Blätter, Blüten und Früchte), die Verwendung als Wildgemüse und Lebensmittel (Schlehdornsaft) bis hin zur Spirituose der besonderen Art (Sloe-Gin). Das kannst du im ersten Teil des Artikels nachlesen: „Der Schwarzdorn Teil 1 – Der bedornte Krieger mit der schwarzen Schlehenfrucht“
Der Schwarzdorn – in der Liebe zum Wilden und Ursprünglichen
Gerade in einer Zeit, wo es mehr denn je darum geht sich selbst und seinen Körper zu spüren, wahrhaftig, mutig und kraftvoll zu kommunizieren sowie für seine Bedürfnisse und Werte einzustehen, kann der Schwarzdorn ein wichtiger Baumverbündeter sein. Er wird dir helfen Altes loszulassen um dem Neuen in dir Raum zu geben, das, was wachsen und gedeihen will. Und du wirst auch nicht darum herum kommen die Natur in all ihrer Lebendigkeit bewusster wahrzunehmen.
Für mich vermag er die Liebe zur wilden Natur regelrecht entflammen zu lassen. Und wenn das auch bei dir geschieht, erkennst du dich selbst als Teil der Natur. Dann bist du frei der Mensch zu sein, der du bist und magst für dich verstehen, dass Wildheit nicht das Gegenteil von kultiviert bedeutet, sondern das Gegenteil von gefesselt sein. Du beginnst frei zu werden um das zu leben und zu verkörpern, was deiner Natur entspricht – und ganz sicher nicht irgendwann, sondern Jetzt!
Ich freue mich auf dein Kommentar!
Herzlichst,
Alfred Zenz Jun. – Der Seelengärtner
P.S:
„Ausbildung zum Medium für Pflanzen- und Naturwesen“
In dieser Ausbildung hast du Gelegenheit dich ganz auf das Kraftfeld Natur einzulassen und dabei dein gesamtes, (über)natürliches Wahrnehmungspotential zu entfalten.
- deinen Pflanzenverbündeten begegnen
- lernen, deiner Intuition und Wahrnehmung zu vertrauen
- erfahren, wie du mit Pflanzen- und Naturwesen erfolgreich kommunizierst
- die transformative Wirkung von Räucherwerk und Ritualen kennenlernen
- die pflanzlichen Heilaspekte unserer Wild- und Heilkräuter selbst erspüren
- persönliche Entwicklung und Transformation mit Hilfe der Natur erleben
.…dann ist diese Ausbildung das Richtige für dich!
HIER erfährst du mehr
Trackbacks & Pingbacks
[…] Welche feinstoffliche Wirkung er auf dein geistig-seelisches Befinden hat und wie du seine innewohnende Kraft für deine persönliche Weiterentwicklung nutzen kannst, das erfährst du in einer meiner nächsten Artikel. „Der Schwarzdorn Teil 2 – Der bedornte Krieger in blühend weißer Unschuld“ […]
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!