Jetzt im Hochsommer blüht ein ganz besonderes Heilkraut, die Wilde Karde. Mit bis zu 2,5m Höhe ragt sie majestetisch aus der Wiese empor und trägt ihre absolut unverwechselbaren Blütenköpfchen. Berühmtheit erlangte sie in den letzten Jahren als Naturheilmittel bei Borreliose. Woher ihre anderen Namen „Zisternenpflanze“ oder „Weberkarde“ herrühren, warum sie in ihrer feinstofflichen Wirkessenz für Neuausrichtung wie Ordnung steht und wie sie dir dabei helfen kann deinen Platz im Leben einzunehmen. All das erfährst du in diesem Artikel.

Jetzt im zeitigen Frühling beginnt der Schwarzdorn in überschäumender Fülle zu blühen. In seiner feinstofflichen Essenz als Baumverbündeter verkörpert er wie kaum ein anderer Baum oder Strauch so sehr das Wilde, Ungezähmte und Wehrhafte im Pflanzenreich. Was er mit erwachter Kriegerkraft zu tun hat, wie er dir dabei hilft deine im Dunklen liegenden Potenziale freizusetzen und warum er einer der kraftvollsten Baumverbündeten ist, wenn es darum geht echt, wahrhaftig und entschlossen deinen Weg zu gehen – all das erfährst du in diesem Artikel.

Pareidolie, so wird das Phänomen bezeichnet, wonach man in knorrigen Bäumen, Wurzelstöcken oder Felsformationen Gestalten, Gesichter und Körper zu sehen vermag. Diese Art des „Sehens“ wird erst dann aktiv, wenn ein gewisser Entspannungszustand eintritt. Dann aber vermag sich dir die Natur auf eine magisch-kunstvolle Weise zu offenbaren. Wie die Neurowissenschaft Pareidolien erklärt, warum vor allem Künstler diese Art des Sehens beherrschen und was das ganze mit Naturwesen zu tun hat – all das erfährst du in diesem Artikel.

Kennst du das? Du spazierst durch einen wunderschönen Wald und plötzlich meinst du in dem Baum da vorne ganz deutlich ein Gesicht zu erkennen. Pareidolie, so wird das Phänomen bezeichnet, wonach man in allerlei Dingen Gesichter bis hin zu vertrauten Gestalten und Wesen zu sehen vermag. Pareidolien finden sich bevorzugt an kraftvollen Orten wie in alten Schloßparks oder mystischen Wäldern. Im 3. Teil dieser VIDEO-Serie findest du eine Auswahl solcher wundersamer Erscheinungen. Viel Freude beim Anschauen und Gestalten erkennen!

Gemeine Fichte (auch Gewöhnliche Fichte oder Rot-Fichte)

Picea abies, Familie: Kieferngewächse, Pinaceae

„Die wichtigste Entscheidung, die du treffen kannst, ist die Entscheidung, was du als wichtig betrachtest.“ (Michael Neill)

Im Pflanzenreich herrscht Winterruhe, alles schläft….fast alles. Eine Gruppe unter den Bäumen ist nämlich nach wie vor wach: Es sind die Nadelgehölze. Sie sind für die rauen und harten Bedingungen des Winters bestens vorbereitet. Ihre Blätter wurden im Laufe der Evolutionsgeschichte zu Nadeln komprimiert, um den oft harten Bedingungen in ihrer Ursprungsheimat gerecht zu werden.

Einer dieser Nadelbäume ist die Fichte. Sie ist der Baum, der zusammen mit Tanne und Kiefer unseren Wäldern auch im Winter das lebendige Grün verleiht. Als Baum steht sie dabei in jeder Hinsicht für die Qualität des Nordens. Im Medizinrad, das sich an den Jahreszeiten, den Elementen und den Himmelsrichtungen orientiert, steht der Norden unter anderem für Disziplin, Verantwortung, Klarheit und Ausrichtung. Alles Kräfte und Qualitäten, welche die Fichte als Baum auch in feinstofflicher Hinsicht durchdringen.

Wir erleben gerade eine historische Krisenzeit, welche die meisten Menschen an ihre Grenzen bringt. Eine Zeit, wo einem das Dach im wahrsten Sinne des Wortes schon mal auf den Kopf zu fallen scheint, wo es darum geht, Stellung zu beziehen und dennoch in Beziehung zu bleiben, wo Menschen darum kämpfen ihre Ziele trotz widrigster Umstände nicht aus den Augen zu verlieren und es wichtiger ist denn je, sich der Essenz dessen zu besinnen, was einem wirklich, wirklich wichtig ist. In all diesen Aspekten ist die Fichte hier sicher einer der wertvollsten Baumverbündeten um Ausrichtung, Halt und Unterstützung zu geben.

Dieser Artikel ist ihrem innewohnenden Wesen gewidmet, das uns Menschen, insbesondere in den Nordländern, bereits seit Jahrtausenden begleitet.

Der Nadelbaum des hohen Nordens

Als Baum des „hohen Nordens“ ist die Fichte perfekt an die gemäßigten Zonen Russlands und Skandinaviens angepasst. Denn obwohl sie kaum Nährstoffansprüche an ihre Umgebung stellt, mag sie es vor allem kühl und feucht, um zu gedeihen. In unseren Breiten wächst sie daher am liebsten in den Alpenregionen, wo höhere Niederschläge herrschen und aufgrund der niedrigeren Temperaturen kaum Bodenwasser verdunstet. Hier findet man sie sogar bis zur Baumgrenze in Höhenlagen von bis zu 2400 Metern. Da die Fichte ein beliebter, schnellwachsender Forstbaum ist, wurde sie vor allem im letzten Jahrhundert in Gebieten aufgeforstet, die ihr völlig artfremd sind, wodurch sie nicht überall in ihrer vollen Kraft gedeihen kann. Regelmäßige Borkenkäferepidemien und die großflächige Entwurzelung ganzer Fichtenwälder nach einem Sturm zeugen von dieser Entwicklung.

Der Schutzgeist im Fichtenwald

Im Gespräch mit dem Geist des Waldes

Ähnlich wie die Tanne galt die Fichte bei den Kelten und Germanen als bedeutsamer Lebens- und Schutzbaum, dessen immergrüne Zweige man sich in der dunklen Jahreszeit als Symbol des wiederkehrenden Frühlings ins Haus holte.1 In der slawischen Tradition glaubte man, dass Fichtenwälder von einem weiblichen Wesen namens „Dziwitza“ oder „Boruta“ durchstreift wurden, die als „Jägerin des Waldes“ galt. Ihr männliches Pendant, der „Geist oder König des Waldes“ bewohnte dem Volksglauben nach die älteste Fichte des Waldes. In der westlichen Tradition entspricht er dem „Grünen Mann“, der das Gegenstück zur Erdgöttin bildet. Dieser wurde häufig in Form einer entwurzelten Fichte oder Tanne dargestellt und symbolisierte die Einheit der Menschen mit der Pflanzenwelt. Er war es, der die Geheimnisse und Gesetze der Natur kannte, und bei dem auch der Mensch Schutz und Nahrung empfangen konnte.1

Im Gespräch mit dem Baumgeist der Fichte

In den naturgewachsenen Fichtenwäldern der Alpenregionen, bildet sich am Boden oft ein herrlicher Teppich aus grünem Moos. In einem dieser Wälder möchte ich mich mit dem Geist der Fichte verbinden. Ich staune über die unzähligen kerzengeraden Stämme, die keinen Millimeter von ihrer Bahn abzuweichen scheinen. Mit ihren pyramidenförmigen Kronen und den leicht nach unten hängenden Ästen, erscheinen sie mir wie aufwärtsstrebende Raketen. Pfeile, die bereit sind, jeden Moment in den Himmel zu starten. Im Gespräch mit dem Fichtengeist erfahre ich folgendes:

„Vertraue mir, ich gebe Sicherheit, mit mir bist du zum Aufbruch stets bereit. So komm in meine Arme, lass dich sehn, ich halt dich fest und lass dich niemals mehr des Weges gehen. Des Weges, der dich in die Irre führt, und anstatt der Liebe tiefe Ängste in dir schürt. Denn durch mich wirkt dieses Feuer, dass dich greifen lässt das rechte Steuer. So dass du dich nach vorn bewegst und direkt schnell dem Ziel zustrebst.

Einfach ist mein Geist gestrickt, er zeigt dir stets worin das Wesentliche liegt. Es ist die Energie, die nicht erlaubt, die Zeit mit dem zu teilen, was dir deine Kräfte raubt. So spüre diese Ausgerichtetheit und klare Kraft, die dich so stark und sicher macht. Das erschaffende Prinzip, das in dir lebt, der wache Geist, der stetig vorwärts strebt. Er hilft dir deinen Blick nach vorn zu wenden, nicht nur zu empfangen, sondern auch nach außen in die Welt zu senden.“

(Auszug der Poesie aus dem Buch „Vater Eiche, Mutter Linde – Bäume als Seelenbegleiter, Kraftspender und Verbündete“)

Was die Fichte für dein Seelenheil tun kann

  • Sie hilft dir, dich auf das Wesentliche zu besinnen

Die Energie der Fichte zentriert und richtet klar aus. So wie ihre kerzengeraden Stämme wie Pfeile in den Himmel ragen, vermag sie auch deine gesamte Aufmerksamkeit zu bündeln und auf einen Punkt zu fokussieren. Auf das, was gerade wirklich von Bedeutung für dich ist.

  • Sie motiviert dich, deine Ziele zu erreichen

Die Fichte lässt dich nicht nur klar erkennen, was als nächstes anliegt, sondern treibt dich auch an, dieses Ziel zu verfolgen. Ganz nach dem Motto: „Wenn erst einmal klar ist, um was es geht, kann mich nichts mehr aufhalten!“ Dabei führt sie dich behutsam Schritt für Schritt auf deinem Weg und lässt dich dein Ziel nicht aus den Augen verlieren.

  • Sie verleiht Geistesklarheit und erleichtert Entscheidungen

    Baumporträt der Fichte – von Jasmine Wagner

Die Fichte hat eine starke Ausgerichtetheit zu den kosmischen Kräften. Wie eine Antenne vermag sie diese himmlischen Einflüsse zu bündeln und dir als Menschenwesen zukommen zu lassen. Sie lehrt dich, die Einfachheit inmitten der größten Komplexität zu erkennen, das Wesentliche inmitten unzähliger Möglichkeiten zu sehen. Das, was vorher undurchschaubar erschien, wird wieder fassbar und klar.

  • Sie fördert Geradlinigkeit, Willensstärke und Disziplin

Die Schwingung der Fichte erhöht deine Konzentrationsfähigkeit und verleiht dir mentale Stärke. Dabei wirkt sie mit einer Direktheit und Geradlinigkeit, die es dir schwer machen wird, von deinem Kurs abzuweichen. Sie fordert dich auf, zu deinem Tun zu stehen und dich zu deinem Fokus zu bekennen. Sie sagt: „Du hast eine klare Wahl getroffen – jetzt stehe dazu!“ In diesem Sinne erfahre ich das Wesen der Fichte als sehr Mut gebend, mich nicht von meinen Ängsten oder Zweifeln einbremsen zu lassen. Das, was ich in Liebe gewählt habe, will gelebt werden.


Wie du die Kraft der Fichte am besten für dich erfahren kannst

Knorrige Wetterfichte

In der bewussten Begegnung

Fichten sind leicht und häufig anzutreffen, wobei es sich empfiehlt, eher naturgewachsene Exemplare aufzusuchen. Wenn du jemals durch natürliche Bergfichtenwälder gewandert bist, wirst du eine völlig andere Kraft wahrnehmen, als in angelegten Fichtenmonokulturen. Sie vermitteln eine einzigartige Stille, Dauerhaftigkeit und Erhabenheit und machen dir die elementaren Prozesse der Bergwelt zugänglich. Vielleicht findest du ja sogar eine alte, knorrige Wetterfichte, die dir Unglaubliches zu erzählen hat.

Durch das Einatmen ihres Duftes


Gerade im Winter vor Weihnachten kann der Duft von Pflanzenöl, Nadeln und Harz ganz besonderes Wohlbefinden auslösen. Ätherisches Fichtenöl als Duft reinigt und öffnet die Atemwege und sorgt auf der feinstofflichen Ebene für innere Ruhe und Ausgeglichenheit. Fichtenöl macht wach und hilft, ganz im Hier und Jetzt zu sein. Die Nadeln und das Harz der Fichte kannst du hingegen geräuchert zur energetischen Reinigung von Räumen verwenden. Der Rauch wirkt zentrierend auf den Körper und lässt ihn wieder seinen entsprechenden Platz im Außen finden.

Die Zapfen der Fichte – im Gegensatz zur Tanne nach unten hängend

Klarheit-Absicht-Umsetzung

Für viele Menschen ist die Fichte als Baum nicht besonders positiv geankert. Unzählige Fichtenmonokulturen haben den Zugang zu ihrem eigentlichen Wesen eher verhindert als gefördert. Ich war einst einer von denen, wo die Fichte als Baum keine all zu große Wertschätzung erfuhr. Erst als ich mich ganz bewusst begann mit ihr zu beschäftigen, offenbarte sich ein unglaublich schönes, klares und kraftspendendes Wesen. So wie es letztendlich jedem Baum auf seine Art und Weise innewohnt.

Vielleicht ist es auch für dich jetzt an der Zeit diesen Baum und damit dich selbst neu kennenzulernen und Zugang zu einer Kraft aus der Natur zu bekommen, die dir bisher verborgen war. Eins sei dir an diesem Punkt versichert: Wenn sie dich als Baum findet, kommst du nicht mehr daran vorbei, zu tun, was für dich dran ist. Ganz nach dem Motto: „Ich weiß, WAS ich will. Ich weiß, WIE ich es erreiche. Und ich weiß, WANN ich es umsetze.“

Ich freue mich auf dein Kommentar!

Herzlichst,

Alfred Zenz Jun. – Der Seelengärtner

P.S.

Buch-Vater-Eiche-Mutter-LindeMehr über die Fichte kannst du in meinem Buch „Vater Eiche, Mutter Linde – Bäume als Seelenbegleiter, Kraftspender und Verbündete“ nachlesen.
Liebevoll gestaltete Baumporträts von insgesamt 18 bedeutenden, heimischen Bäumen zeigen, was Birke, Buche & Co auf seelischer wie körperlicher Ebene für dich tun können, und helfen, in jeder Lebenslage den richtigen Baum als Kraftspender und Seelenbegleiter für dich zu finden.

 

 

 

Quellen:

1 HAGENEDER, Fred, Buch: Der Geist der Bäume. Eine ganzheitliche Sicht ihres unerkannten Wesens. Neue Erde, Saarbrücken, 5. Auflage 2014

Ein eingefleischter Bärlauchsammler erkennt den Bärlauch so eindeutig wie Eierschwammerl (Pfifferlinge) oder Steinpilze. Für einen blutigen Anfänger kann der Bärlauch aber sehr wohl, vor allem im jungen Blattstadium, mit dem giftigen Aronstab verwechselt werden. Dieser wächst nämlich am gleichen Standort wie der Bärlauch. Wie der Aronstab eigentlich aussieht, weshalb er die sicherlich faszinierendste Blüte des Waldes trägt und wie du Aronstabblätter sicher und eindeutig von denen des Bärlauchs unterscheidest – all das erfährst du im folgenden VIDEO

Der Bärlauch zählt nicht nur zu den ersten, essbaren Wildkräutern, die man im Frühling ernten kann, sondern ist sicherlich auch eines der beliebtesten überhaupt. Dabei kann man nicht nur seine Blätter essen sondern auch seine Blüten und Zwiebeln. Warum der Bärlauch nicht nur ein hervorragendes Wildgemüse sondern gleichzeitig auch eine großartige Heilpflanze ist, zu welchen kulinarischen Köstlichkeiten du ihn verarbeiten kannst und wie du ihn nur anhand seiner Blätter eindeutig und sicher erkennst – all das erfährst du in diesem VIDEO

Zusammen mit zwei Trainerkolleginnen gab ich vor kurzem ein WEBINAR zum Thema Naturcoaching – also, was es heißt, nachhaltig positive Veränderung bei dir und anderen mit Hilfe der Natur zu bewirken. Inhalt ist ua. die heilsame Wirkung von Natur auf unser geistig-seelisches Befinden, wie Kraftplätze, Pflanzen- und Naturwesen dich bei persönlichen Entwicklungsprozessen unterstützen können oder wie bestehende Heilarbeit unter Einbeziehung des Naturfeldes in ihrer Wirkung noch verstärkt wird. Inklusive Fragen und Antworten zu der 2021 neu ins Leben gerufenen „Ausbildung zum Natur-Coach Practicioner I“.

„Wo immer Menschen auch hinkamen, sahen sie, dass sie nur überleben konnten, weil Bäume schon vor ihnen dagewesen waren. (Fred Hageneder, Der Geist der Bäume)

Jetzt im Jänner genießen viele einen Spaziergang inmitten schneebedeckter, wunderschöner Landschaften. Für uns Menschen ist es so selbstverständlich die klare Winterluft einzuatmen und dabei den blauen Himmel zu beobachten. Dabei sollte gerade unserer Spezies bewusst sein, dass all dies nur durch ein gigantisches Ökosystem gewährleistet wird, das aus Myriaden von Pflanzen- und Tierarten besteht und in unvorstellbarer Komplexität miteinander verbunden ist. Erst dieses fantastische Zusammenspiel macht es möglich, dass biologisches Leben auf der Erde so überhaupt existieren kann.

Wälder stellen hierin den bedeutendsten Anteil dieses Wunderwerkes Natur da. Was Bäume rein auf der biologischen Ebene für das Leben auf diesem Planeten leisten, will ich im Folgenden etwas genauer beleuchten. Ohne Bäume hätten wir nämlich weder eine Lebensgrundlage noch Luft zum Atmen oder Wasser zum Trinken noch gäbe es annähernd erträgliche Temperaturen auf diesem Planeten. Ohne Wälder wären wir Menschen gar nicht lebensfähig.

Die Grünen Lebens-Kraftwerke des Planeten Erde

Neben den Weltmeeren sind unsere Wälder die artenreichsten, wertvollsten und zugleich faszinierendsten Lebensräume unseres Planeten. Alleine der Anblick einer geschlossenen Baumdecke bringt unseren Körper-Geist-Organismus sofort in einen entspannten Zustand – und das zu Recht.

Die Erde auf der wir wandeln

Die Bäume dieser Welt schützen die ERDE, unsere Böden, vor Erosion durch Wasser und Wind, sorgen für deren Regeneration und Humusbildung und beugen damit jeglicher Verödung und Wüstenbildung vor. Sie bremsen Murenabgänge und Lawinen, bewahren vor Steinschlag und bilden einen massiven Lärm- und Lichtschutz. Abgesehen davon versorgen sie uns tagtäglich mit Holz, das wir zum Bauen, Heizen, zur Herstellung von Möbel, Werkzeug, für die Papier- und Zellstoffindustrie sowie unzähliger anderer nützlicher Gegenstände benötigen. Bäume gelten damit als der wichtigste und am häufigsten genutzte, nachwachsende Rohstoff der Welt!

Das Feuer das uns wärmt

Die menschliche Rasse hätte ohne Bäume, also ohne das Vorhandensein von Holz, gar nicht überleben können, geschweige denn, sich in diesem Maße weiterentwickeln. Denn ohne Holz gab es auch kein FEUER (Auch Stein- und Braunkohle entstanden ursprünglich aus den Wäldern). Erst durch den Gebrauch des Feuers konnte sich unsere sogenannte Hochkultur entwickeln und herausbilden. Laut dem Ethnobotaniker Fred Hageneder finden sich in der Entwicklungsgeschichte keine Gruppen ohne Feuer, die überlebten. Erst das Feuer machte materiellen Wohlstand, Sicherheit und damit einen Zuwachs der Bevölkerung möglich.2

 

 

Die Luft die wir atmen

Das Wunder der Photosynthese

Die alle Pflanzen (und auch Algen) auf dem Planeten betreiben Bäume Photosynthese. Ermöglicht wird das vor allem durch den grünen, lichtabsorbierenden Pflanzenfarbstoff Chlorophyll, der in Blättern und Nadeln enthalten ist. Beim biochemischen Vorgang der Photosynthese wird Sonnenenergie unter Mitwirkung von Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser (H2O) in energiereiche, organische Verbindungen wie Zucker und Kohlenhydrate umgewandelt. Als „Abfallprodukt“ entsteht dabei Sauerstoff – also vereinfacht ausgedrückt: die LUFT, die wir atmen.

Die Photosynthese ist übrigens der einzige biochemische Prozess, bei dem Lichtenergie in chemisch gebundene Energie umgewandelt wird und damit den überlebensnotwendigen Sauerstoff produziert. So gesehen sind alle Lebewesen auf dem Planeten, die nicht zur Photosynthese fähig sind – also auch wir Menschen – von Pflanzen abhängig!

Die „Grünen Lungen“ unserer Erde

Und Bäume produzieren gewaltige Mengen an Sauerstoff. Nur als Beispiel: Eine etwa 100 Jahre alte und 20m hohe Buche verarbeitet an einem Sonnen-Tag etwa 18kg Kohlendioxid. Die 10-13kg Sauerstoff, die dabei entstehen, decken den Tagesbedarf von 10 bis 20 Menschen!1 Kannst du dir vorstellen wieviel Sauerstoff dann gleich ein ganzer, naturgewachsener Wald abgibt?! Zur Veranschauung: Das (noch) größte zusammenhängende Waldgebiet der Welt, der Regenwald des Amazonas, produziert alleine ca. 20% des Sauerstoffs der Welt, also fast 1/4 des gesamten Planeten! Er wird zu Recht als die „Grüne Lunge der Erde“ bezeichnet.2

Und nicht nur das, Bäume filtern und reinigen die Luft gleichzeitig von Staub- und Schmutzpartikel aller Art sowie von Giftstoffen oder auch Radioaktivität. Wir könnten ohne Wald gar keine gesunde Luft einatmen, sofern überhaupt Atmen möglich wäre. Zudem vermögen Wälder in ihrer Biomasse unglaubliche Mengen an Kohlenstoffdioxid (CO2) zu binden, das hauptverantwortlich für die derzeit globale Erderwärmung ist.

Der „Blaue Planet“ Erde

Das wunderschöne Blau unseres Himmels und die Tatsache, dass die Erde aus dem All betrachtet wie eine blaue Perle erscheint, verdanken wir dem hohen Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre. Zudem wird mithilfe von Sauerstoff die Ozonschicht gebildet, die 97-99 Prozent der als gefährlich geltenden ultravioletten Strahlung aus dem Weltraum filtert und uns damit nachhaltig schützt.2

Amazonas-Regenwald in Brasilien, Santarem, Aufnahme Jänner 2008

Das Wasser das wir trinken

Ohne Wald kein Regen

Damit sich Leben auf dem Festland überhaupt ausbreiten konnte und kann, bedarf es WASSER in Form von Regen. Die mit dem kostbaren Nass gefüllten Wolken entstehen in erster Linie über den unendlichen Wassermassen unserer Meere und regnen sich dann landeinwärts ziehend als fruchtbarer Regen über dem Festland ab. Was aber nur wenige wissen ist: Ohne unsere Küstenwälder wäre nach spätestens 600km Entfernung vom Ozean Schluss mit dem Himmelssegen, weil sich die Wolken dann abgeregnet hätten! Dass der Wassertransport weiter gewährleistet bleibt – dafür sorgen Wälder.3

Flusslauf im Socatal von Slowenien

Bäume benötigen für die Photosynthese Wasser, das sie danach wieder verdunsten und an die Umgebung abgeben. Durch ihren riesigen Energiehaushalt erschaffen Wälder damit Unmengen an Wasserdampf. (Der Fachausdruck dafür nennt sich „Evapotranspiration“). Um hier wieder unsere 100jährige Buche ins Spiel zu bringen: Alleine so ein Baum verdunstet pro Tag mehr als 500 Liter Wasser!3 Wieviel mehr verdunstet dann ein ganzer Wald?! Am Beispiel des Amazonas-Regenwaldes haben Naturwissenschaftler ausgerechnet, dass dieser insgesamt mehr Wasser verdunsten lässt als der benachbarte Atlantik!2

Unterstützt wird das ganze auch noch, indem Bäume Substanzen abgeben, die als Kondensationskerne für die Wolkenbildung dienlich sind. Diese baumgemachten Wolken ziehen dann weiter ins Landesinnere, wo sie sich erneut abregnen. Im gesamten Amazonasgebiet wird der Regen auf diese Weise fünf bis sechsmal recycelt!2

Jeder Wald ist somit Teil des globalen Transportsystems, das Wolken von den Meeresküsten ins Landesinnere trägt und damit unsere Flüsse und Seen speist. Diese grünen Regenmacher ermöglichten damit erst überhaupt die Ansammlung von Wasser auf den Kontinenten und sind auch für deren stetige Erhaltung verantwortlich.

Die größten Süßwasserspeicher des Planeten

Plitvice-Seen, Kroatien

Regen, der sich über ein Waldgebiet ergießt, verfängt sich in den Kronen der Bäume und verdunstet bei den ersten Sonnenstrahlen. Das, was unten ankommt, wird vom Waldboden, der von feinsten Hohlräumen und Pflanzenwurzeln durchzogen ist, aufgesogen wie ein Schwamm. Bis zu 1000 Liter Wasser vermögen dabei manche Bäume nach starken Regenfällen zu absorbieren. Jeder Hektar Wald kann in Regenperioden damit bis zu zwei Millionen Liter Wasser speichern! Wälder gelten deshalb insgesamt als die größten Süßwasserreservoirs unseres Planeten!3 Sie können Wasser länger und in weit größeren Mengen zur Verfügung stellen, als eine vergleichbare Freifläche z.B. in Form eines Sees.

Sauberes Trinkwasser

Jeder Wald gleicht einer gigantischen Wasserpumpe. Durch den großen Wasserverbrauch entzieht der Wald dem Boden Wärme und aufgrund physikalischer Gesetze wird Wasser aus den tieferen Bodenschichten nachgezogen. So sorgt der Wald für einen ausgeglichenen Grundwasserspiegel und vermag Quellen hervorzubringen. Insgesamt machen Bäume unser lebensnotwendiges Trinkwasser nicht nur erst verfügbar sondern sorgen auch für höchste Qualität, da sie es schützen (beschatten), reinigen (filtern) und wie ein Schwamm im Boden speichern.2

Die Iguazú-Wasserfälle an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien, gehören zu den größten der Welt. Sie wurden 2011 in die Liste der „Sieben Weltwunder“ aufgenommen

Was ist mein wirklicher Körper?

Du siehst, auf der biologischen Ebene sind Bäume Magier, die in einem einzigartigen Wechselspiel mit den Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft Raum für Leben und Leben selbst erschaffen und damit maßgeblich zum Wunder der Schöpfung beitragen. Wälder beeinflussen maßgeblich und nachhaltig den gesamten Klimahaushalt der Erde indem sie den Wasserkreislauf, die Reflexion der Sonnenergie, den Wind und den Kohlenstoffkreislauf beeinflussen. Vor allem sind sie aber hochkomplexe Ökosysteme, die eine unglaubliche Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen ermöglicht. Eine Artenvielfalt, die die Welt nicht nur bunter, fantastischer und atemberaubend schön macht sondern für ein harmonisches Funktionieren des „Superorganismus Erde“ und damit für unser Überleben als Spezies Mensch absolut notwendig ist.

Ich denke, man braucht kein Wissenschaftler sein, um das alles zu verstehen. Dennoch scheinen wir den Kontakt zu unseren Wäldern und damit zum Lebewesen Baum so sehr verloren zu haben, dass wir einen noch nie da gewesenen, weltweiten Raubbau an unseren Wäldern betreiben. Nach Angaben der Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) erreichte die Waldvernichtung 2018 den traurigen Spitzenwert von fast 30 Millionen Hektar jährlich.4 Umgerechnet entspricht das etwa fast 1,5 Fussballfelder PRO SEKUNDE (in etwa 9.400m2)!!! (mehr dazu im 2. Teil des Artikels: „Ohne Bäume keine Menschen, Teil 2 – Warum unsere Spezies ernsthaft gefährdet ist sich bald selbst zu zerstören“)

Ich frage mich, wie wenig müssen uns die Wälder wert sein, damit das möglich ist? Jeder Biologe wird dir bestätigen, dass kein Lebewesen getrennt von seiner Umgebung existiert – so auch nicht das Lebewesen Mensch. Alles, was wir unseren Wäldern, was wir der Erde antun, tun wir uns damit letztendlich selbst an. Was, wenn dir voll und ganz bewusst wäre, dass die Wälder so etwas wie deine Lungen sind, die Flüsse, Seen und Meere deine Nieren und das pulsierende Leben auf der Erde dein Herzschlag?

Es wird höchste Zeit, dass wir aufwachen und diese Zusammenhänge nicht nur in unserem begrenzten Verstand sondern endlich mit unserem ganzen Herzen begreifen. Denn eines ist sicher: Nicht die Bäume sind vom Fortbestand der Menschen abhängig. Wir Menschen sind vom Fortbestand der Bäume abhängig.

In diesem Sinne möchte ich mit den Worten des Autors, Aktivisten und nordamerikanischen Ureinwohners Jack D. Forbes schließen:

„Ich kann meine Hände verlieren und dennoch leben. Ich kann meine Beine verlieren und dennoch leben. Ich kann meine Augen verlieren und dennoch leben…Wenn ich aber die Luft verliere, sterbe ich. Wenn ich die Sonne verliere, sterbe ich. Wenn ich die Pflanzen und Tiere verliere, sterbe ich. Sie alle sind mehr ein Teil von mir, notwendiger für jeden meiner Atemzüge, als mein sogenannter Körper. Was ist mein wirklicher Körper?“

Ich freue mich auf dein Kommentar!

mit herzlichen Grüßen,

Ing. Alfred Zenz Jun. – Der Seelengärtner

 

P.S:

„Ausbildung zum Natur-Coach Practicioner I“

In dieser Ausbildung hast Du die Gelegenheit mit und durch die Natur Dein Potenzial zum Natur-Coach auszubilden und zu entfalten.

Du möchtest:

  • …zu einem Vermittler zwischen Mensch und Natur werden
  • …lernen, wie Du mit Hilfe der Natur ein heilsames Feld erschaffst
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Quellen:

1 Familienbetriebe Land & Forst, Artikel: https://www.fablf.de/zahlen-und-fakten/ + www.die-gruene-stadt.de
2 HAGENEDER, Fred, Buch: Der Geist der Bäume. Eine ganzheitliche Sicht ihres unerkannten Wesens. Neue Erde, Saarbrücken, 5. Auflage 2014
3 Welt der Wunder, Zeitschrift, Ausgabe 8/17: Der größte Wasserspeicher der Erde, Artikel v. J. Klevesath
4 Rettet den Regenwald e.V., Artikel vom 06.08.2018, NEWS: 30 Millionen Hektar pro Jahr: Weltweite Abholzung auf Rekordniveau; https://www.regenwald.org/news/8950/30-millionen-hektar-pro-jahr-weltweite-abholzung-auf-rekordniveau

Die immergrüne Eibe versinnbildlichte als „Lebensbaum“ seit jeher den ewigen Kreislauf von Tod und Wiedergeburt. Tatsächlich zählen Eiben zu den ältesten Bäumen der Welt, was unter anderem ihrem extrem langsamen Wachstum zuzuschreiben ist. Ein anderer Grund ist ihre bemerkenswerte Fähigkeit der Regeneration oder besser gesagt schon fast Reinkarnation. Durch die Ausbildung sogenannter „Innenwurzeln“ vermag sie sich nämlich beinahe endlos zu verjüngen, was sie als Baum weltweit einzigartig und im wahrsten Sinne des Wortes „unsterblich“ macht.