Ein eingefleischter Bärlauchsammler erkennt den Bärlauch so eindeutig wie Eierschwammerl (Pfifferlinge) oder Steinpilze. Für einen blutigen Anfänger kann der Bärlauch aber sehr wohl, vor allem im jungen Blattstadium, mit dem giftigen Aronstab verwechselt werden. Dieser wächst nämlich am gleichen Standort wie der Bärlauch. Wie der Aronstab eigentlich aussieht, weshalb er die sicherlich faszinierendste Blüte des Waldes trägt und wie du Aronstabblätter sicher und eindeutig von denen des Bärlauchs unterscheidest – all das erfährst du im folgenden VIDEO

Der Bärlauch zählt nicht nur zu den ersten, essbaren Wildkräutern, die man im Frühling ernten kann, sondern ist sicherlich auch eines der beliebtesten überhaupt. Dabei kann man nicht nur seine Blätter essen sondern auch seine Blüten und Zwiebeln. Warum der Bärlauch nicht nur ein hervorragendes Wildgemüse sondern gleichzeitig auch eine großartige Heilpflanze ist, zu welchen kulinarischen Köstlichkeiten du ihn verarbeiten kannst und wie du ihn nur anhand seiner Blätter eindeutig und sicher erkennst – all das erfährst du in diesem VIDEO

Zusammen mit zwei Trainerkolleginnen gab ich vor kurzem ein WEBINAR zum Thema Naturcoaching – also, was es heißt, nachhaltig positive Veränderung bei dir und anderen mit Hilfe der Natur zu bewirken. Inhalt ist ua. die heilsame Wirkung von Natur auf unser geistig-seelisches Befinden, wie Kraftplätze, Pflanzen- und Naturwesen dich bei persönlichen Entwicklungsprozessen unterstützen können oder wie bestehende Heilarbeit unter Einbeziehung des Naturfeldes in ihrer Wirkung noch verstärkt wird. Inklusive Fragen und Antworten zu der 2021 neu ins Leben gerufenen „Ausbildung zum Natur-Coach Practicioner I“.

„Wo immer Menschen auch hinkamen, sahen sie, dass sie nur überleben konnten, weil Bäume schon vor ihnen dagewesen waren. (Fred Hageneder, Der Geist der Bäume)

Jetzt im Jänner genießen viele einen Spaziergang inmitten schneebedeckter, wunderschöner Landschaften. Für uns Menschen ist es so selbstverständlich die klare Winterluft einzuatmen und dabei den blauen Himmel zu beobachten. Dabei sollte gerade unserer Spezies bewusst sein, dass all dies nur durch ein gigantisches Ökosystem gewährleistet wird, das aus Myriaden von Pflanzen- und Tierarten besteht und in unvorstellbarer Komplexität miteinander verbunden ist. Erst dieses fantastische Zusammenspiel macht es möglich, dass biologisches Leben auf der Erde so überhaupt existieren kann.

Wälder stellen hierin den bedeutendsten Anteil dieses Wunderwerkes Natur da. Was Bäume rein auf der biologischen Ebene für das Leben auf diesem Planeten leisten, will ich im Folgenden etwas genauer beleuchten. Ohne Bäume hätten wir nämlich weder eine Lebensgrundlage noch Luft zum Atmen oder Wasser zum Trinken noch gäbe es annähernd erträgliche Temperaturen auf diesem Planeten. Ohne Wälder wären wir Menschen gar nicht lebensfähig.

Die Grünen Lebens-Kraftwerke des Planeten Erde

Neben den Weltmeeren sind unsere Wälder die artenreichsten, wertvollsten und zugleich faszinierendsten Lebensräume unseres Planeten. Alleine der Anblick einer geschlossenen Baumdecke bringt unseren Körper-Geist-Organismus sofort in einen entspannten Zustand – und das zu Recht.

Die Erde auf der wir wandeln

Die Bäume dieser Welt schützen die ERDE, unsere Böden, vor Erosion durch Wasser und Wind, sorgen für deren Regeneration und Humusbildung und beugen damit jeglicher Verödung und Wüstenbildung vor. Sie bremsen Murenabgänge und Lawinen, bewahren vor Steinschlag und bilden einen massiven Lärm- und Lichtschutz. Abgesehen davon versorgen sie uns tagtäglich mit Holz, das wir zum Bauen, Heizen, zur Herstellung von Möbel, Werkzeug, für die Papier- und Zellstoffindustrie sowie unzähliger anderer nützlicher Gegenstände benötigen. Bäume gelten damit als der wichtigste und am häufigsten genutzte, nachwachsende Rohstoff der Welt!

Das Feuer das uns wärmt

Die menschliche Rasse hätte ohne Bäume, also ohne das Vorhandensein von Holz, gar nicht überleben können, geschweige denn, sich in diesem Maße weiterentwickeln. Denn ohne Holz gab es auch kein FEUER (Auch Stein- und Braunkohle entstanden ursprünglich aus den Wäldern). Erst durch den Gebrauch des Feuers konnte sich unsere sogenannte Hochkultur entwickeln und herausbilden. Laut dem Ethnobotaniker Fred Hageneder finden sich in der Entwicklungsgeschichte keine Gruppen ohne Feuer, die überlebten. Erst das Feuer machte materiellen Wohlstand, Sicherheit und damit einen Zuwachs der Bevölkerung möglich.2

 

 

Die Luft die wir atmen

Das Wunder der Photosynthese

Die alle Pflanzen (und auch Algen) auf dem Planeten betreiben Bäume Photosynthese. Ermöglicht wird das vor allem durch den grünen, lichtabsorbierenden Pflanzenfarbstoff Chlorophyll, der in Blättern und Nadeln enthalten ist. Beim biochemischen Vorgang der Photosynthese wird Sonnenenergie unter Mitwirkung von Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser (H2O) in energiereiche, organische Verbindungen wie Zucker und Kohlenhydrate umgewandelt. Als „Abfallprodukt“ entsteht dabei Sauerstoff – also vereinfacht ausgedrückt: die LUFT, die wir atmen.

Die Photosynthese ist übrigens der einzige biochemische Prozess, bei dem Lichtenergie in chemisch gebundene Energie umgewandelt wird und damit den überlebensnotwendigen Sauerstoff produziert. So gesehen sind alle Lebewesen auf dem Planeten, die nicht zur Photosynthese fähig sind – also auch wir Menschen – von Pflanzen abhängig!

Die „Grünen Lungen“ unserer Erde

Und Bäume produzieren gewaltige Mengen an Sauerstoff. Nur als Beispiel: Eine etwa 100 Jahre alte und 20m hohe Buche verarbeitet an einem Sonnen-Tag etwa 18kg Kohlendioxid. Die 10-13kg Sauerstoff, die dabei entstehen, decken den Tagesbedarf von 10 bis 20 Menschen!1 Kannst du dir vorstellen wieviel Sauerstoff dann gleich ein ganzer, naturgewachsener Wald abgibt?! Zur Veranschauung: Das (noch) größte zusammenhängende Waldgebiet der Welt, der Regenwald des Amazonas, produziert alleine ca. 20% des Sauerstoffs der Welt, also fast 1/4 des gesamten Planeten! Er wird zu Recht als die „Grüne Lunge der Erde“ bezeichnet.2

Und nicht nur das, Bäume filtern und reinigen die Luft gleichzeitig von Staub- und Schmutzpartikel aller Art sowie von Giftstoffen oder auch Radioaktivität. Wir könnten ohne Wald gar keine gesunde Luft einatmen, sofern überhaupt Atmen möglich wäre. Zudem vermögen Wälder in ihrer Biomasse unglaubliche Mengen an Kohlenstoffdioxid (CO2) zu binden, das hauptverantwortlich für die derzeit globale Erderwärmung ist.

Der „Blaue Planet“ Erde

Das wunderschöne Blau unseres Himmels und die Tatsache, dass die Erde aus dem All betrachtet wie eine blaue Perle erscheint, verdanken wir dem hohen Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre. Zudem wird mithilfe von Sauerstoff die Ozonschicht gebildet, die 97-99 Prozent der als gefährlich geltenden ultravioletten Strahlung aus dem Weltraum filtert und uns damit nachhaltig schützt.2

Amazonas-Regenwald in Brasilien, Santarem, Aufnahme Jänner 2008

Das Wasser das wir trinken

Ohne Wald kein Regen

Damit sich Leben auf dem Festland überhaupt ausbreiten konnte und kann, bedarf es WASSER in Form von Regen. Die mit dem kostbaren Nass gefüllten Wolken entstehen in erster Linie über den unendlichen Wassermassen unserer Meere und regnen sich dann landeinwärts ziehend als fruchtbarer Regen über dem Festland ab. Was aber nur wenige wissen ist: Ohne unsere Küstenwälder wäre nach spätestens 600km Entfernung vom Ozean Schluss mit dem Himmelssegen, weil sich die Wolken dann abgeregnet hätten! Dass der Wassertransport weiter gewährleistet bleibt – dafür sorgen Wälder.3

Flusslauf im Socatal von Slowenien

Bäume benötigen für die Photosynthese Wasser, das sie danach wieder verdunsten und an die Umgebung abgeben. Durch ihren riesigen Energiehaushalt erschaffen Wälder damit Unmengen an Wasserdampf. (Der Fachausdruck dafür nennt sich „Evapotranspiration“). Um hier wieder unsere 100jährige Buche ins Spiel zu bringen: Alleine so ein Baum verdunstet pro Tag mehr als 500 Liter Wasser!3 Wieviel mehr verdunstet dann ein ganzer Wald?! Am Beispiel des Amazonas-Regenwaldes haben Naturwissenschaftler ausgerechnet, dass dieser insgesamt mehr Wasser verdunsten lässt als der benachbarte Atlantik!2

Unterstützt wird das ganze auch noch, indem Bäume Substanzen abgeben, die als Kondensationskerne für die Wolkenbildung dienlich sind. Diese baumgemachten Wolken ziehen dann weiter ins Landesinnere, wo sie sich erneut abregnen. Im gesamten Amazonasgebiet wird der Regen auf diese Weise fünf bis sechsmal recycelt!2

Jeder Wald ist somit Teil des globalen Transportsystems, das Wolken von den Meeresküsten ins Landesinnere trägt und damit unsere Flüsse und Seen speist. Diese grünen Regenmacher ermöglichten damit erst überhaupt die Ansammlung von Wasser auf den Kontinenten und sind auch für deren stetige Erhaltung verantwortlich.

Die größten Süßwasserspeicher des Planeten

Plitvice-Seen, Kroatien

Regen, der sich über ein Waldgebiet ergießt, verfängt sich in den Kronen der Bäume und verdunstet bei den ersten Sonnenstrahlen. Das, was unten ankommt, wird vom Waldboden, der von feinsten Hohlräumen und Pflanzenwurzeln durchzogen ist, aufgesogen wie ein Schwamm. Bis zu 1000 Liter Wasser vermögen dabei manche Bäume nach starken Regenfällen zu absorbieren. Jeder Hektar Wald kann in Regenperioden damit bis zu zwei Millionen Liter Wasser speichern! Wälder gelten deshalb insgesamt als die größten Süßwasserreservoirs unseres Planeten!3 Sie können Wasser länger und in weit größeren Mengen zur Verfügung stellen, als eine vergleichbare Freifläche z.B. in Form eines Sees.

Sauberes Trinkwasser

Jeder Wald gleicht einer gigantischen Wasserpumpe. Durch den großen Wasserverbrauch entzieht der Wald dem Boden Wärme und aufgrund physikalischer Gesetze wird Wasser aus den tieferen Bodenschichten nachgezogen. So sorgt der Wald für einen ausgeglichenen Grundwasserspiegel und vermag Quellen hervorzubringen. Insgesamt machen Bäume unser lebensnotwendiges Trinkwasser nicht nur erst verfügbar sondern sorgen auch für höchste Qualität, da sie es schützen (beschatten), reinigen (filtern) und wie ein Schwamm im Boden speichern.2

Die Iguazú-Wasserfälle an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien, gehören zu den größten der Welt. Sie wurden 2011 in die Liste der „Sieben Weltwunder“ aufgenommen

Was ist mein wirklicher Körper?

Du siehst, auf der biologischen Ebene sind Bäume Magier, die in einem einzigartigen Wechselspiel mit den Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft Raum für Leben und Leben selbst erschaffen und damit maßgeblich zum Wunder der Schöpfung beitragen. Wälder beeinflussen maßgeblich und nachhaltig den gesamten Klimahaushalt der Erde indem sie den Wasserkreislauf, die Reflexion der Sonnenergie, den Wind und den Kohlenstoffkreislauf beeinflussen. Vor allem sind sie aber hochkomplexe Ökosysteme, die eine unglaubliche Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen ermöglicht. Eine Artenvielfalt, die die Welt nicht nur bunter, fantastischer und atemberaubend schön macht sondern für ein harmonisches Funktionieren des „Superorganismus Erde“ und damit für unser Überleben als Spezies Mensch absolut notwendig ist.

Ich denke, man braucht kein Wissenschaftler sein, um das alles zu verstehen. Dennoch scheinen wir den Kontakt zu unseren Wäldern und damit zum Lebewesen Baum so sehr verloren zu haben, dass wir einen noch nie da gewesenen, weltweiten Raubbau an unseren Wäldern betreiben. Nach Angaben der Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) erreichte die Waldvernichtung 2018 den traurigen Spitzenwert von fast 30 Millionen Hektar jährlich.4 Umgerechnet entspricht das etwa fast 1,5 Fussballfelder PRO SEKUNDE (in etwa 9.400m2)!!! (mehr dazu im 2. Teil des Artikels: „Ohne Bäume keine Menschen, Teil 2 – Warum unsere Spezies ernsthaft gefährdet ist sich bald selbst zu zerstören“)

Ich frage mich, wie wenig müssen uns die Wälder wert sein, damit das möglich ist? Jeder Biologe wird dir bestätigen, dass kein Lebewesen getrennt von seiner Umgebung existiert – so auch nicht das Lebewesen Mensch. Alles, was wir unseren Wäldern, was wir der Erde antun, tun wir uns damit letztendlich selbst an. Was, wenn dir voll und ganz bewusst wäre, dass die Wälder so etwas wie deine Lungen sind, die Flüsse, Seen und Meere deine Nieren und das pulsierende Leben auf der Erde dein Herzschlag?

Es wird höchste Zeit, dass wir aufwachen und diese Zusammenhänge nicht nur in unserem begrenzten Verstand sondern endlich mit unserem ganzen Herzen begreifen. Denn eines ist sicher: Nicht die Bäume sind vom Fortbestand der Menschen abhängig. Wir Menschen sind vom Fortbestand der Bäume abhängig.

In diesem Sinne möchte ich mit den Worten des Autors, Aktivisten und nordamerikanischen Ureinwohners Jack D. Forbes schließen:

„Ich kann meine Hände verlieren und dennoch leben. Ich kann meine Beine verlieren und dennoch leben. Ich kann meine Augen verlieren und dennoch leben…Wenn ich aber die Luft verliere, sterbe ich. Wenn ich die Sonne verliere, sterbe ich. Wenn ich die Pflanzen und Tiere verliere, sterbe ich. Sie alle sind mehr ein Teil von mir, notwendiger für jeden meiner Atemzüge, als mein sogenannter Körper. Was ist mein wirklicher Körper?“

Ich freue mich auf dein Kommentar!

mit herzlichen Grüßen,

Ing. Alfred Zenz Jun. – Der Seelengärtner

 

P.S:

„Ausbildung zum Natur-Coach Practicioner I“

In dieser Ausbildung hast Du die Gelegenheit mit und durch die Natur Dein Potenzial zum Natur-Coach auszubilden und zu entfalten.

Du möchtest:

  • …zu einem Vermittler zwischen Mensch und Natur werden
  • …lernen, wie Du mit Hilfe der Natur ein heilsames Feld erschaffst
  • …schamanische Heilarbeit in Verbindung mit zeitgemäßen Coaching-Methoden verbinden
  • …Dich darin üben in Symbiose mit Pflanzen- und Naturwesen zu arbeiten
  • …wirkungsvolle Naturformate für nachhaltige Veränderungsarbeit kennenlernen

Erfahre die Natur als die Verbindung zu den stärksten, Dir zur Verfügung stehenden Ressourcen! HIER erfährst du mehr.

Quellen:

1 Familienbetriebe Land & Forst, Artikel: https://www.fablf.de/zahlen-und-fakten/ + www.die-gruene-stadt.de
2 HAGENEDER, Fred, Buch: Der Geist der Bäume. Eine ganzheitliche Sicht ihres unerkannten Wesens. Neue Erde, Saarbrücken, 5. Auflage 2014
3 Welt der Wunder, Zeitschrift, Ausgabe 8/17: Der größte Wasserspeicher der Erde, Artikel v. J. Klevesath
4 Rettet den Regenwald e.V., Artikel vom 06.08.2018, NEWS: 30 Millionen Hektar pro Jahr: Weltweite Abholzung auf Rekordniveau; https://www.regenwald.org/news/8950/30-millionen-hektar-pro-jahr-weltweite-abholzung-auf-rekordniveau

Die immergrüne Eibe versinnbildlichte als „Lebensbaum“ seit jeher den ewigen Kreislauf von Tod und Wiedergeburt. Tatsächlich zählen Eiben zu den ältesten Bäumen der Welt, was unter anderem ihrem extrem langsamen Wachstum zuzuschreiben ist. Ein anderer Grund ist ihre bemerkenswerte Fähigkeit der Regeneration oder besser gesagt schon fast Reinkarnation. Durch die Ausbildung sogenannter „Innenwurzeln“ vermag sie sich nämlich beinahe endlos zu verjüngen, was sie als Baum weltweit einzigartig und im wahrsten Sinne des Wortes „unsterblich“ macht.

Mit Winterbeginn werden auch wir Menschen als Teil der Natur dazu eingeladen zur Ruhe zu kommen, still zu werden und nach innen zu schauen. Ein Baum unterstützt uns dabei ganz besonders – die Eibe. Was sie als Hüterin der Schwelle mit Tod und Wiedergeburt zu tun hat, warum sie als der heiligste Baum der Druiden galt und wie sie dich als Baumverbündete auf seelischer Ebene unterstützt und sicher durch dunkle Zeiten geleitet – all das erfährst du in diesem Artikel.

Die Engelwurz galt seit jeher als eine der heilkräftigsten Pflanzen unserer Breiten. Christliche Missionare weihten sie dem Erzengel Raphael, dessen Name so viel bedeutet wie „Gott heilt“. Angelika war so bedeutend, dass sie in mittelalterlichen Zeiten sogar gegen die Pest eingesetzt wurde. Aus ihrer Wurzel lässt sich gerade in der feuchtkalten Übergangszeit zwischen Herbst und Winter ein immunstärkender Tee zur Vorbeugung von Erkältung und grippalen Infekten bereiten.

Der Gemeine Beifuss wurde seit jeher als Räucherkraut für rituelle Zwecke verwendet. Überall wo er wächst wird mit ihm geräuchert. Dabei ist die Verwendung nahezu universal. Man räuchert Beifuss um Körper und Atmosphäre zu reinigen, Gegenstände zu weihen und heilige Räume zu schaffen. Vor allem aber soll er ungute Stimmungen transformieren und schlecht gesinnte Geistwesen vertreiben. Er gilt unter den Kräutern sicherlich als DER „Dämonenvertreiber.“

„Düfte haben mehr als eine Ähnlichkeit mit der Liebe, und manche Leute glauben sogar, die Liebe sei selbst nur ein Duft.“ (Alfred de Musset)

Es ist Mai und überall blüht es in Hülle und Fülle. Für die Natur ist es eine schier ekstatische Zeit, die ganz im Zeichen von Sexualität und Fruchtbarkeit steht. Nichts vermag mehr die in uns schlummernde Sinnlichkeit und Erotik zum Leben erwecken als die Natur in ihrer unendlichen Blütenvielfalt. Und einer ihrer stärksten Boten hierzu sind Pflanzendüfte mit all ihren millionenfachen Nuancen. Kaum etwas anderes geht so unmittelbar und direkt in unser Körper-Geist-System wie der Duft einer Rose oder der zarte Hauch einer Jasmineblüte. Und die Düfte ganz bestimmter Pflanzen wirken dabei sogar ganz außerordentlich auf unser Lustzentrum.

In diesem Gastartikel von Diana Zenz, wirst du in die Welt der aphrodisierenden Pflanzendüfte, Liebesmittel und Liebeselixiere entführt. Ein Wissen, das tausende von Jahre alt ist und jetzt zu neuem Leben erwacht!

Viel (sinnliche) Freude beim Lesen und Ausprobieren!

Aphrodisierende Ätherische Öle – Wie sie wirken, was sie können

aphrodiseirende pflanzenduefte

Das Riechen ist unser ältester Sinn

Der Geruchssinn ist der Sinn mit dem stärksten Bezug zu unseren Emotionen. Wir können mit den Düften Momente der Romantik schaffen und unsere Sinne beleben. Düfte, auch die, deren Wirkung aphrodisierend ist, wirken auf das limbische System. Diese Region im Gehirn, ist verantwortlich für die Verarbeitung von Emotionen, Ausschüttung von Endorphinen (Glückshormonen) und steuert unter anderem das Triebverhalten der Menschen. Aphrodisierende Düfte erwecken Deine Leidenschaft und lösen eine natürliche sexuelle Erregung aus.

Natürliche Düfte reduzieren Stress und erheben den Geist, öffnen ihn für das wirklich Wichtige im Leben. Die reinen, hochschwingende ätherische Öle können Dich bei der Sensibilisierung Deiner Sinne unterstützen, da sie mit Deiner Körperintelligenz in Resonanz gehen. Sie können Dich an die besonders leidenschaftlichen Momente Deines Lebens erinnern und die Gefühle wieder zum Leben erwecken, achtsame, leidenschaftliche und tief berührende Momente erschaffen und die Beziehungen wieder stabilisieren. Die  innere Flamme der Leidenschaft“ kann wieder entfacht und das Feuer möglicherweise eingeschlafener Sexualität wieder erwachen.

In den aktuellen Zeiten der Corona Krise entsteht zwangsläufig wieder mehr Nähe, wir verbringen wieder mehr Zeit mit unserem Partner oder mit uns selbst. Da können wir mit aphrodisierenden ätherischen Ölen die Luft wieder zum Knistern bringen, ein Gefühl von Geborgenheit schaffen und verführerische Romantik einladen.

Die Düfte helfen, dass Du Dich  geborgen und ganz  wohl in Deinem Körper fühlen kannst. Das Gedankenkarussel kann mal abschalten und es fällt Dir leichter, Dich ganz auf den Partner einzulassen, dich zu öffnen, hinzugeben und verwöhnen zu lassen.

Einsatz der Liebesdüfte in der Geschichte

Schon unsere Vorfahren vor tausenden von Jahren, machten sich Düfte aller Art zu Eigen.

Bei den Ägyptern standen Massageanwendungen und Bäder mit wohltuenden, ätherischen Ölen an der Tagesordnung. Die alten Römer und Griechen räucherten getrocknete Blüten und Kräuterteile zu diversen Zwecken. Sei es, um schlechte Gerüche oder Krankheiten zu vertreiben, angenehme Schwingungen im Raum zu verbreiten oder eben auch um die Libido zu fördern.

Nicht umsonst kommt das Wort Aphrodisiakum“ von Aphrodite, der griechischen Göttin der Liebe, Schönheit und Begierde. Aphrodite (Aphrodisiakum) gemäß der griechischen Mythologie, die Göttin der Liebe (der fleischlichen, lustvollen Liebe nicht der idealisierten Liebe), der Schönheit und der Begierde. Als Aphrodite, die aus dem Schaum geborene, aus den Fluten des Meeres stieg, war sie nackt und verführerisch. Sie besaß ein wunderbares Mittel, einen Zaubergürtel: Drin waren all die Zauber enthalten, drin war Liebe und Liebesverlangen, wie es schon oft verständigen Männern die Sinne berückt hat.“ Der Zaubergürtel sollte Liebe wecken, wo keine vorhanden war, Liebesbegehren entfachen und erotische Abenteuer einleiten. Wer diesen Gürtel nicht hat, versucht diese Wirkung eben mit aphrodisierenden ätherischen Ölen (aus Miriam Wiegele Zauberpflanzen“).

Roemer Liebesduefte

Die Römer setzten großzügig Aphrodisiaka ein

Das Aphrodisiakum Schwarzer Pfeffer“ beispielsweise wurde bei den Römern verwendet um den Männern Kraft und Vitalität auf dem Schlachtfeld und im Schlafzimmer zu geben. Bei ihren Baderitualen, die oft Vorbereitung einer Nacht voller Sinnenfreuden waren, vermischten Sklaven Pfefferessenz mit den Ölen, die sie für die Salbung ihrer Herren benutzen. Die Römer haben sich auch der sexuell anregenden Qualitäten des Ingwer“ bedient, indem sie Ingwer einem warmen Wein zugaben (außerdem Zimt, Rhabarber und Vanille). Ein altes türkisches Rezept rät Paare, Ingwer und Honig miteinander zu vermischen und nachts als Absud zu trinken, um die Leidenschaft zu entflammen und die Fruchtbarkeit zu steigern

Ätherische Öle mit aphrodisierender Wirkung

Einige ätherische Öle, welche grundsätzlich eine aphrodisierende oder entspannende Wirkung aufweisen, wobei man immer die Geruchsvorlieben beider Partner, also sowohl vom Mann als auch der Frau, berücksichtigen muss:

Basilikum, Bergamotte, Fenchel, Weihrauch, Rosengeranie, Grapefruit, Ingwer, Jasmin, Kardamon, Kamille, Koriander, Limette, Mandarine, Melisse, Myrre, Nelke, Patchouli, Pfefferminze, Rose, Sandelholz, Schwarzer Pfeffer, Spearmint, Mandarine, Vetiver, Weißtanne, Ylang Ylang, Zimt, Zitrone und Zypresse.

Rose – die Königin der Liebe (Rosa damascena)

Die Rose – Blume der Verführung

Die Rose ist das Symbol der Liebesgöttin Venus. Sie ist der der Duft, der Emotionen steigert und dabei hilft, über eine vergangene Liebe hinweg zu kommen, indem er schmerzliche Gefühle lindert. Der Duft der Rose hat eine natürliche Verbindung zum Herzen. Die Rose öffnet das Herz für zärtliche Gefühle und wird auch die Blume der Verführung genannt. Der Klassiker unter den begehrten Verführungsdüften soll Geborgenheit vermitteln, Lust anregen und „weiblich“ verlocken.

Kleopatra hat ihre erste Liebesnacht mit Markus Antonius auf einem Teppich von Rosenblättern verbracht und wenn sie sich auf einem seiner Boote getroffen haben, wurden die Segel mit Rosenwasser beduftet.

Jasmin – Hingabe  (Jasminium officinalis)

Jasmin

Jasmin – der Duft der Hingabe

Jasmin ist ein berauschender, exotischer Duft. Er wirkt auf Männer und Frauen gleichermaßen anziehend.

Jasmin hat eine uralte Geschichte als Aphrodisiakum und Liebespflanze, wurde schon immer für Zaubertränke und Zaubersprüche benutzt. Sie ist ein duftendes Symbol der Liebe, verspricht tiefe und dauerhafte Gefühle. In Indien wird Jasmin bei Hochzeiten zusammen mit anderen Blumen zu einem Kranz für die Braut geflochten.

Der sinnliche Charakter des Jamsinöls bringt einer sexuellen Beziehung Kraft und Wärme und stärkt das Vertrauen. Das Jasminöl steigert unsere Fantasie, lässt uns unsere Gefühle äußern und zugeben. Man kann sich anderen Menschen gegenüber leichter öffnen, dadurch wird die Bereitschaft zur Hingabe, auch während der körperlichen Liebe, erhöht.

Bei vielen zwischenmenschlichen Beziehungskrisen ist Jasmin ein großer und magischer Helfer. Denn er fördert das Vertrauen in den Partner und auch die Hingabe, die nur durch uns selbst erwachsen kann. Aber auch das Vertrauen in uns selbst und unsere Fähigkeiten kann Jasmin stärken. Und dadurch wird auch unsere Sinnlichkeit und unser Charisma zum Ausdruck gebracht. So können wir uns fallen lassen, hingeben und genießen und Verführer und Verführte gleichzeitig sein. (1)

Jasmin vor dem Fortgehen oder einer wichtigen Verabredung  (zur Stärkung des Selbstbewusstseins und gibt Kraft für unbekannte Situationen)

Muskatellersalbei – Wilde, zügellose Hemmungslosigkeit (Salvia sclarea)

Muskatellersalbei

Muskatellersalbei vermittelt wilde Hemmungslosigkeit

Muskatellersalbei wirkt euphorisch“ und hat ein starkes, trockenes und nussiges Aroma, das einen leichten Rauschzustand hervorrufen kann. Das ätherische Öl des Muskatellersalbeis verstärkt die Wirkung von Alkohol und ist imstande, einer Liebesnacht einen Hauch wilder und zügelloser Hemmungslosigkeit zu geben. Es duftet wie eine Frau, die gerade ihren Eisprung hat. Es ist ein sehr sinnliches Öl, welches sowohl aphrodisierende als auch entspannende und beruhigende Wirkung hat und Hemmungen abbaut. Es ist ein besonders nützliche Öl, um die Libido zu steigern, wenn einer oder beide Partner unter Stress stehen. Es steigert die Sinnlichkeit einer Körpermassage beim Vorspiel.

Vorsicht: nicht in Verbindung mit Alkohol oder in größeren Dosen verwenden (Übelkeit), nicht in der Schwangerschaft und nicht bei starken Menstruationsblutungen

Parfüm, Bade- oder Massageöl oder Duftlampe

Du kannst die sinnlichen ätherischen Öle als Parfüm (Spray oder Roll-On) mit Trägerölen oder Alkohol verwenden oder pur in die Duftlampe oder in den Diffuser (Ultraschallvernebler) geben. Eine wundervolle Anwendung ist auch das sinnliche Körperöl, welches Du gleich für eine genussvolle Partnermassage verwenden kannst.

 

Sinnliche Rezepte zum Selbst Ausprobieren

Das romantische Bad
2 Tropfen Jasmin

4 Tropfen Lavendel

1 Tropfen Muskatellersalbei

2 EL neutrales Badesalz

Rosenparfum (Ölparfüm)

4 Tropfen Rosenöl

12 Tropfen Sandelholzöl

2 Tropfen Geranien

2 Tropfen Rosenholz-Öl (oder Ho-Holz Öl)

auf 10 ml Jojoba

Romantik im Diffuser
4 Tropfen Wilde Orange

3 Tropfen Muskatellersalbei

2 Tropfen Ylang Ylang

2 Tropfen Patchouli

Romantisches Massage
12 Tropfen Orange

4 Tropfen Rose

6 Tropfen Jasmin

6 Tropfen Sandelholz

4 Tropfen Ylang Ylang

30 ml geruchsneutrales Öl

Aromatherapie für die Seele

 

Das Buch – Aromatherapie für die Seele

Detaillierte Schritt-für-Schritt Anleitungen zur Herstellung von Naturparfüm und weitere Rezepte findest Du in meinem kürzlich erschienen Buch: Aromatherapie für die Seele – mit natürlichen Düften das eigene Selbst entfalten.“

Ich möchte Dich ermutigen, Deine eigenen sinnlichen Mischungen zu erstellen. Probiere aus, was Dir gefällt, genieße die Wirkung der Düfte: ganz spielerisch, ohne Druck. So wie es Dir Freude bereitet!

Schreib mir gern in den Kommentaren was Deine Erfahrungen mit natürlichen Ätherischen Ölen sind und wie Du sie für mehr Sinnlichkeit und Genuss in Deinem Leben einsetzt. Ich freue mich darauf!

Alles Liebe, Diana

 

Über die Autorin

Diana Zenz, geboren 1973, unterstützt als Dipl-Aromapraktikerin und Seelenduft-Coach Menschen auf dem Weg zu sich selbst. Im Jahre 2013 ist sie der Liebe wegen von Köln nach Grambach zum Seelengärtner Alfred Zenz gezogen und wurde von seiner Liebe zu den Pflanzen inspiriert. Gemeinsam geben beide Wild- und Heilkräuterseminare. Diana hat ihre Liebe zu den natürlichen Pflanzendüften entdeckt und zu ihrer Passion gemacht. In Seelenduft-Workshops und individuellen Seelenduft-Coachings lehrt sie die seelische Wirkung der Aromatherapie und kreiert gemeinsam mit ihren Klientinnen individuelle Seelendüfte. Mehr zu Diana und ihrer Arbeit auf www.seelenduft.at

 

Quellenangabe

(1) https://www.satureja.com/i/jasmin-aetherisches-oel-und-anwendung

 

Der Seelenduft-Shop

 

Wenn Du Dir die Liebesdüfte nicht selbst herstellen möchtest. Zu den von Diana kreierten Liebesdüften Exotische Liebe, Harmonie, Hingabe, Leidenschaft, Liebesnacht, Seelentröster, Unwiderstehlich Weiblich und Unwiderstehlich Männlich geht es hier.

 

 

 

 

 

Die nächsten Veranstaltungen

Do. 04. bis So. 07. Juni 2020: „Zum Natur-Medium erwachen“.Weitere Infos gibt es HIER!

Sa, den 13. Juni: Liebesdüfte und Liebeselixiere“. Weitere Infos gibt es HIER!

Mo, 15. Juni: „Pflanzengeister zu Johanni“. Weitere Infos gibt es HIER!

Di, 16. Juni: „Heilkräuter zu Johanni“. Weitere Infos gibt es HIER!

 

„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht in deinem Leben.“ (Mahatma Gandhi)

Auch wenn es erste Lockerungen gibt und ab 1. Mai nach 7wöchiger Quarantäne erstmals die Ausgangssperre in Österreich aufgehoben wird – noch befinden wir uns mitten in einer globalen Krise. Jedoch gehört der Wandel zu unserem Leben dazu und fordert uns auf zu wachsen und uns zu entwickeln. Das griechische Wort „krisis“ bedeutet so viel wie „Höhe- oder Wendepunkt einer gefährlichen Lage“. Im Chinesischen heißt Krise „weiji“ und setzt sich aus den Worten „Furcht“ und „günstige Gelegenheit“ zusammen. Ähnliches bedeutet das Wort in vielen anderen Sprachen. Was heißen soll: Diese Krise, und dazu gehört auch deine persönliche Krise, bietet eine vielleicht nie dagewesene Chance DEINER persönlichen Entwicklung.

Im letzten Artikel habe ich davon berichtet, welche positiven Auswirkung diese Krise auf die Natur und unseren gesamten Planeten hat. Dass wir die Möglichkeit haben es eigentlich besser zu machen anstatt einfach nur zum „Normalzustand“ zurückzukehren, zeige ich in Beispielen von Menschen auf, die bereit waren ALLES anders zu machen und damit die Welt veränderten: „Covid19 Teil 1 – Eine Krise als Chance für ein neues Naturbewusstsein“

In diesem Artikel geht es um DICH – wie du den Ausnahmezustand für dich jetzt noch nutzen kannst und damit als Menschenwesen am allermeisten für ein gesundes Ökosystem und eine saubere Umwelt beiträgst.

Das unfreiwillige Experiment

Alles in allem befinden wir uns mitten in einem Experiment – wenn auch unfreiwillig. Oder würdest du freiwillig für 24 Stunden am Tag und das für mehrere Wochen lang mit deinem Partner/deiner Partnerin zusammensein (vielleicht sogar noch auf engem Raum)? Würdest du freiwillig so unglaublich viel mehr Zeit mit deinen Kindern verbringen? Würdest du freiwillig so viel mehr Zeit und Energie für deinen Garten aufbringen? Oder würdest du gar freiwillig für mehrere Wochen lang dein Unternehmen zusperren….oder einfach nicht arbeiten und stattdessen zuhause sitzen und Dinge machen, die du vorher nie angerührt hättest? Wohl kaum.

Viele mögen sich mittlerweile vielleicht am Rande des Wahnsinns befinden und sich einfach nur mehr wünschen, dass endlich wieder Normalität einkehrt. Aber für viele andere offenbart sich auch die Chance, welche die Krise mit sich bringt.

Die Chance inmitten der Krise

Viele Paare durften und dürfen sich während dieser Zeit besser kennenlernen und sind sich dadurch wieder näher gekommen. Viele andere lernen für sich den Wert und die Bedeutung einer Familie ganz anders wertzuschätzen. Unzählige Familienväter finden endlich genug Zeit mit ihren Kindern zu spielen und können als Vater für ihre Kleinen in einer Art und Weise da sein, wie es vorher undenkbar war. Die Mehrheit der Kinder selbst scheint mit den erzwungenen Schulferien ohnehin kein Problem zu haben. Zumindest hier am Land lebend, kommt mir durchwegs eines zu Ohren: Die Kleinen genießen es draußen in der Sonne, am Bach, im Wald zu spielen anstatt die Schulbank drücken zu müssen. Die Natur, die Blume, der Wald, der Käfer wird jetzt live erfahren und nicht über irgendein Buch oder Lehrvideo vermittelt. Kinder dürfen wieder einmal so lernen, wie es ihrer Natur entspricht – mit Freude und in ihrem Rhythmus. Und auch berufliche Potenziale zeigen sich in einer Art und Weise, die vorher so vielleicht nie entdeckt worden wären. So hat beispielsweise ein Freund von mir sein Talent als Clown entdeckt und mit seinen Videos für gute Stimmung in schlechten Zeiten gesorgt.

Keiner weiß wie lange dieses Experiment, dieses Innehalten noch andauert…und wer weiß vielleicht ist die Krise wirklich bald vorbei und vergessen und alles erreicht wieder den Normalzustand. Stellt sich dann noch die Frage: Haben wir etwas daraus gelernt? Hast du DEINE Chance in der Krise für dich ergriffen?

Noch gibt es die Gelegenheit innezuhalten und deiner Natur, deiner inneren Stimme zu lauschen. Noch ist es still genug, um für dich wahrzunehmen, was für dich im Leben wirklich zählt und dir folgende Fragen zu stellen:

  • Bin ich wirklich mit den Menschen zusammen, mit denen ich von Herzen gerne zusammensein will?
  • Lebe ich meine Bestimmung, meine Berufung? Liebe ich das, was ich tue?
  • Lebe ich mein ganzes Potenzial? Das, wofür ich hier bin auf dem Planeten? Nicht nur im Beruf, sondern auch in der Liebe? Lebe ich das Potenzial meiner Liebesfähigkeit?
  • Was wollte ich schon immer tun, wofür ich mir bisher keine Zeit genommen hatte?
  • Mache ich mir oft unnötigen Stress, dem ich Vorrang vor meiner Gesundheit/meiner Familie/meiner Beziehung/…all dem was mir Freude bereitet, gebe?

Was wäre wenn….

  • …wenn du alle Freiheit der Welt hättest, ohne Vorschrift, ohne „muss“ und „soll“ – WIE würdest du dann deine Liebesbeziehung(en) leben?
  • …wenn Geld keine Rolle spielen würde, WAS würdest du dann arbeiten? Würdest du dann das gleiche tun, was du zuvor (vor der Krise) getan hast?
  • …wenn Zeit keine Rolle spielen würde, WIEVIEL mehr Raum würdest du dann der Familie/deinen Hobbies/dem was dir Freude bereitet, geben?
  • …wenn du auf nichts und niemandem mehr warten müsstest – WAS wäre dann jetzt für dich dran (endlich) zu leben?

Und um noch einen letzten Schritt weiter zu gehen….

…wenn du jetzt 90, 100 oder gar 120 Jahre alt wärst und im Sterbebett liegst…und du weißt, dass dein letzter Atemzug bald kommt. Und du denkst zurück genau an diese Zeit, jetzt hier, mitten in der Coronakrise.

Würdest du dann gleich weiterl(i)eben wie bisher? Oder würdest du die Bereitschaft haben deinem Herzen zu folgen und ALLES anders zu machen?

Indem du deinem Herzensweg folgst, trägst du am allermeisten zu dem bei, was unser Planet und unsere Umwelt gerade am Nötigsten haben. Und wenn du dich jetzt fragst, wie denn das der Natur helfen soll, dann sage ich dir – nichts tut es mehr.

Sei du selbst die Veränderung die du dir wünschst in deinem Leben

Vielleicht mag dir jetzt so etwas durch den Kopf gehen wie: „Ich sollte mich an den nächsten hundertjährigen Baum ketten, für den Tierschutz eintreten oder beginnen Demonstrationen für den Klimaschutz zu organisieren….“ Wenns für dich dran ist – gut – wenn nicht, hilft das niemandem weiter, außer dass es einen Menschen mehr gibt, der wieder etwas tut, das ihm letztendlich mehr Kraft nimmt als gibt und damit zur Umweltverschmutzung beiträgt. Großes Fragezeichen jetzt?? Gut :-)))

Vor geraumer Zeit schaute ich mir einen Vortrag von Veit Lindau an, der das für mich ganz gut auf den Punkt bringt. Sinngemäß begann er in etwa so: „Ich glaube, die größte Umweltverschmutzung auf Erden ist nicht der unglaubliche Müll, den wir tagtäglich produzieren, nicht der gigantische CO2-Ausstoß, nicht das Mikroplastik in den Weltmeeren, nicht die Abholzung der Urwälder, die Vergiftung unserer Böden und Flüsse…nein. Ich glaube, die größte Umweltverschmutzung, die es gibt, ist ein unzufriedener Mensch…“

…denn ein Mensch, der mit sich nicht im Frieden ist, wird immer Krieg führen. Und nach dem Gesetz von Mikrokosmos ist gleich Makrokosmos manifestiert sich dieser innere Krieg – die innere Ausbeutung, Selbstzerstörung und Ablehnung der eigenen Natur – letztendlich im Außen: In der Trennung, Ausbeutung und Zerstörung „unserer“ Natur.

Es ist für dich Zeit aufzuwachen

Mehr denn je ist es Zeit aufzuwachen und dich zu besinnen, wofür du eigentlich lebst. Finde diese Quelle der Kraft, die dir unendlich Stärke verleiht und das Unmögliche vollbringen lässt. Folge dieser Freude, die kein Ergebnis braucht und einfach nur durch das gegenwärtige Tun selbst erblüht. Schenke deiner inneren Stimme Gehör und vertraue dem, was du tief in dir bereits fühlst. Damit beginnst du Verantwortung zu übernehmen für das, was dir wirklich lieb und teuer ist – du beginnst eigenverantwortlich zu handeln!

Erlaube dir selbst Momente des Innehaltens und gib damit deiner eigenen Wesensnatur die Möglichkeit sich zu regenerieren und in all ihrer Schönheit, Kraft und Größe zu entfalten. Ermögliche dir selbst das Schönste zu erfahren, was es auf dieser Welt gibt: zu lieben und geliebt zu werden. Damit trägst du im Außen mehr zu einer sauberen, gesunden und lebendigen Natur bei als du es durch Leisten jemals imstande wärst.

Hab den Mut den einen Schritt zu setzen, der ALLES verändert um das Leben zu leben, das auf dich wartet. Nicht morgen, nicht in einer Woche, nicht in einem Jahr sondern beginne damit – JETZT!

„Frage nicht was die Welt braucht. Frage, was dich lebendig werden lässt und dann tue es! Denn was die Welt braucht sind Menschen, die lebendig sind.“ (Howard Thurman)

Und wenn du ganz mutig bist, schreibst du auch noch ein Kommentar und gibst damit das Commitment zu deiner Veränderung.

Herzlichst,

Alfred Zenz Jun. – Der Seelengärtner

PS:

Den ersten Teil des Artikels kannst du hier nachlesen: „Covid19 Teil 1 – Eine Krise als Chance für ein neues Naturbewusstsein“